
Oslo, 9. September 2023. Das norwegische Ministerium für Erdöl und Energie und Heidelberg Materials haben eine Lösung gefunden, das CO2-Abscheidungsprojekt bei Norcem in Brevik trotz Kostenerhöhung sicherzustellen. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Öl- und Energieminister Terje Aasland und Heidelberg Materials-Direktor Giv Brantenberg am 9. September in Brevik. Darin verpflichtet sich Heidelberg Materials, das Projekt abzuschließen und die gestiegenen Kosten zu decken. Im Gegenzug erhält das Unternehmen einen größeren Anteil der potenziellen Rendite des Projekts. Der Staat verpflichtet sich, einen Zuschuss von bis zu 150 Millionen NOK zu gewähren, wenn die Anlage die erste Ladung CO2 an Northern Lights liefert.
Im Jahr 2021 wurde das Ministerium für Erdöl und Energie darüber informiert, dass die Kostenschätzung für das CCS-Projekt das maximale Budget in der Zuschussvereinbarung mit dem Staat überschreiten würde. Im Frühjahr 2022 wurde eine externe Qualitätssicherung des Projekts durchgeführt, doch im Sommer 2022 meldeten Subunternehmer weitere Kostensteigerungen aufgrund des Krieges in der Ukraine.
„Wir sind dabei, die weltweit erste groß angelegte Anlage zur Kohlenstoffabscheidung in der Zementindustrie fertigzustellen, und haben in den vielen Phasen des Projekts große Unterstützung von den norwegischen Behörden erhalten. „Die heutige Vereinbarung spiegelt die gute Zusammenarbeit mit der norwegischen Regierung wider und wir freuen uns auf die Fertigstellung dieser einzigartigen Anlage“, erkärt Giv Brantenberg, Direktor von Heidelberg Materials.
Norcem, das Tochterunternehmen des deutschen Zementkonzerns Heidelberg Materials ist Teil des norwegischen CCS-Pilotprojekt Langskip der norwegischen Regierung. Der norwegische Staat übernimmt einen Großteil der Kosten zum Aufbau einer Abscheidungsanlage im Werk in Brevik.
Northern Lights, ein Joint Venture zwischen Equinor, Shell und Total Energy, wird den Transport und die Lagerung des CO2 von Heidelberg Materials übernehmen. Im Oktober 2024 soll das erste Kohlendioxid aus Brevik per Spezialschiff zum Terminal nach Øygarden bei Bergen geliefert werden, dem norwegischen Terminal, von dem aus künftig das CO2 aus ganz Europa unter dem Meeresboden verpresst werden soll.
„Hier führen wir ein bahnbrechendes Klimaprojekt in einer 106 Jahre alten Fabrik durch, zeitgleich mit der Zementproduktion und in einer Zeit der Pandemie und des Krieges in Europa. Ich bin stolz, dass wir eine Lösung gefunden haben, die sicherstellt, dass die weltweit erste vollständige Wertschöpfungskette für CO2-Abscheidung, -Transport und -Speicherung realisiert werden kann“, sagt Öl- und Energieminister Terje Aasland.
Finden Sie hier eine detailliertere Beschreibung der Kostensteigerung im Staatshaushalt 2023 und im überarbeiteten Staatshaushalt 2023.