Berlin, 3. Februar 2023. Versehentlich ist bei unserem Newsletter, der heute verschickt wurde, der deutsche Einführungstext der vergangenen Woche erschienen. Finden Sie hier die aktuelle Variante.
Dr. Jutta Falkner
Chefredakteurin
ansvarlig redaktør
Liebe Norwegen-Freunde,
nicht immer taugt Norwegen als Vorbild. Wenn Deutschland jetzt einen Generationenfonds zur Stärkung der Altersvorsorge aufbauen will, denkt man sofort an den norwegischen Staatsfonds. Aber nein, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Zwar will auch der Generationenfonds das (vorerst geliehene) Geld auf dem Kapitalmarkt anlegen. Nicht immer aber zeigen die Aktienkurse dort nach oben. Das musste der norwegische Government Pension Fund Global schon mehrmals erfahren – zuletzt im vergangenen Jahr. Negative Renditen muss ein Staatsfonds aushalten können. Norwegen kann in solchen Situationen gelassen bleiben, denn trotz eines gewaltigen Rückgangs der Rendite ist der Fonds 2022 kräftig gewachsen, weil Währungsbewegungen und Öl- und Gaseinnahmen mehr als 160 Milliarden Euro in den Fonds spülten. Der deutsche Generationenfonds soll allein auf Renditen angewiesen sein. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Baby entwickelt. Schließlich leben wir in höchst unsicheren Zeiten.
Die Norweger sind in vielerlei Hinsicht von den weltweiten Verwerfungen betroffen: Zur Aufstockung des Ukraine-Hilfsprogramms soll die Verwendung von Ölgeld vorübergehend erhöht werden. Die Lebensmittelpreise explodierten in der vergangenen Woche. Der Verkauf von neuen Pkw war im Januar so gering wie seit 50 Jahren nicht mehr. Die Energiekommission machte der Regierung in ihrem am Mittwoch vorgelegten Bericht Dampf, mehr Strom zu produzieren und mehr Strom einzusparen, wenn das Land 2026/2027 nicht vor einem Strom-Defizit stehen will.
Aber natürlich gab es in dieser Woche auch gute Nachrichten. Lesen Sie selbst.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre. Bleiben Sie gesund.