Wintershall Dea und Fluxys planen gemeinsame Infrastruktur für CO2-Transport

Partner wollen beim Aufbau eines grenzüberschreitenden CO2-Pipelinenetz zwischen Süddeutschland und Belgien zusammenarbeiten.©shutterstock/Wintershall Dea

Kassel/Brüssel, 7. März 2023. Das Öl- und Gsunternehmen Wintershall Dea und der belgische Fernleitungsnetzbetreiber Fluxys arbeiten gemeinsam an einem grenzüberschreitenden CO2-Pipelinenetz zwischen Süddeutschland und Belgien. Dazu haben die beiden Unternehmen jetzt einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. CO2-Emissionen aus den Industriezentren in Süddeutschland sollen über das geplante Pipelinenetz zur deutsch-belgischen Grenze transportiert werden. Von dort wird das CO2 über das von Fluxys entwickelte CO2-Netz in Belgien nach Zeebrügge an der belgischen Nordseeküste und anschließend zu Offshore-CCS-Speicherstätten in der Nordsee transportiert, an denen Wintershall Dea beteiligt ist.

Fluxys entwickelt in Zeebrügge einen CO2-Hub als Sammelpunkt für den Weitertransport von Industrie-Emissionen zu sicheren Lagerstätten unter dem Meeresboden der Nordsee. Wintershall Dea plant mit CO2nnectNow ebenfalls einen CO2-Hub an der deutschen Nordseeküste in Wilhelmshaven. Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit prüfen die beiden Unternehmen auch den gemeinsamen Bau eines Offshore-Transportsystems, das von Zeebrügge und Wilhelmshaven aus zu CO2-Speicherstätten in der Nordsee führt.

„Mit Fluxys haben wir einen starken Partner, um den Ausbau des CO2-Transportnetzes voranzutreiben und so die nötige Infrastruktur für die Abscheidung und Speicherung von CO2-Emissionen aus der Industrie zu schaffen“, so Hugo Dijkgraaf, Chief Technology Officer und Vorstandsmitglied von Wintershall Dea. „In Norddeutschland sind wir durch unseren geplanten CO2-Hub in Wilhelmshaven bereits gut aufgestellt Durch die Kooperation mit Fluxys wollen wir nun auch der Dekarbonisierung von Industriestandorten in Süddeutschland eine Perspektive bieten.“

Für Fluxus sei die Entwicklung einer frei zugänglichen CO2-Infrastruktur, um CO2 abzuscheiden und zu speichern, einer des Hauptschwerpunkte. Wie Pascal De Buck, CEO von Fluxys Belgien erklärt, sei die CCS-Kette entscheidend, wenn die Industrie dekarbonisiert werden, aber gleichzeitig Wirtschaftstätigkeit und Beschäftigung beibehalten werden sollen. „Wir wollen dem Markt die erforderliche Transportkapazität für 30 Millionen Tonnen CObis 2030 bieten“, so De Buck.

Derzeit bestünden zwar noch rechtliche Hürden, um das CO2 zu Lagerstätten außerhalb Deutschlands zu transportieren, teilt Wintershall Dea mit, die deutsche Politik habe das Potenzial von CCS aber mittlerweile erkannt. Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium habe erst kürzlich im Evaluierungsbericht zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz darauf hingewiesen, dass die sichere Speicherung von jährlich bis zu 73 Millionen Tonnen CO2 unter dem Meeresboden notwendig sei, um Net Zero bis 2045 zu erreichen.

Wintershall Dea treibt bereits CCS-Projekte in Nordeuropa voran. In Dänemark soll Anfang März im Rahmen des Projekts Greensand zum ersten Mal COunterirdischgespeichert werden. Wintershall Dea ist führendes Mitglied im Greensand-Konsortium, bei dem erstmalig auf dem europäischen Kontinent die gesamte CCS-Wertschöpfungskette umgesetzt wird. Neben Dänemark verfolgt Wintershall Dea auch in Norwegen CCS-Projekte, zum Beispiel mit dem CCS-Projekt Luna, bei dem es ebenfalls um den Aufbau grenzüberschreitender CCS-Wertschöpfungsketten geht.

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