
Oslo, 11. Mai 2023. Zumindest hat die Regierung den Bau des Schifftunnels in Stad nicht ganz gecancelt. Im überarbeiteten Staatshaushalt informiert die Regierung über erhebliche Erhöhungen der Kostenschätzung für das Stad-Schiffstunnelprojekt. Deshalb werden die Arbeiten zur Zwangsrücknahme von Grundstücken erst einmal auf Eis gelegt, bis die Küstenverwaltung die Kosten des Projekts überprüft hat und die Regierung dem Parlament aktuelle Zahlen im Zusammenhang mit dem Staatshaushalt für 2024 vorlegen kann, teilt die Regierung mit. Die Vorbereitungsarbeiten für den Schiffstunnel werden fortgesetzt.
„Die Kostenschätzungen für den Stad-Schiffstunnel sind deutlich gestiegen. Aufgrund einer anspruchsvollen finanziellen Situation ist es wichtig, dass wir die Kontrolle über die Kosten im Projekt haben. Die Regierung wird daher die Küstenverwaltung bitten, zu prüfen, ob es möglich ist, das Projekt zu geringeren Kosten durchzuführen, bevor wir uns zu diesem Thema im Zusammenhang mit dem Staatshaushalt für 2024 an das Storting wenden“, erklärt Fischerei- und Meeresminister Bjørnar Skjæran.
Die Überprüfung müsse im Zusammenhang mit der Tatsache gesehen werden, dass die Regierung angekündigt hat, dass große Verkehrsprojekte überprüft werden, um eine bessere Kostenkontrolle zu erreichen und weitere Herausforderungen für die norwegische Wirtschaft zu vermeiden, heißt es in einer Mitteilung der Regierung. Das Stad-Schiffstunnelprojekt ist Teil dieser Arbeit.
Die Erhöhungen der Kostenschätzungen seien unter anderem auf allgemeine Preissteigerungen im Bausektor, projektspezifische Kostensteigerungen im Zusammenhang mit Bauarbeiten, Felssicherungen und Massenabtragungen sowie erhöhte Rückstellungen für Unsicherheiten in den Kostenschätzungen zurückzuführen.

Bei der Prüfung des Vorschlags 97 S (2020-2021) „Bau des Stad-Schiffstunnels“ entschied das norwegische Parlament Storting im Frühjahr 2021, dass der Bau mit einem Kostenrahmen von 4.090 Millionen NOK möglich ist. Der Kostenrahmen berücksichtigte die Tatsache, dass hinsichtlich der Kostenschätzung für das Projekt Unsicherheiten bestehen. Innerhalb dieses vereinbarten Kostenrahmens wurde ein Managementrahmen von 3.450 Millionen NOK festgelegt, was den erwarteten Endkosten des Projekts entspricht. Im Februar dieses Jahres hat die Küstenverwaltung eine von der Firma Marstrand AS erarbeitete aktualisierte Kosten- und Risikoanalyse vorgelegt, die eine Steigerung des Managementrahmen (erwartete Kosten) von 3.450 Millionen NOK auf 5.652 Millionen NOK (64 Prozent) und des Kostenrahmens von 4.090 NOK auf 7.132 Millionen NOK (74 Prozent) prognostiziert.
„Wir arbeiten weiter an den vorbereitenden Arbeiten bis zum Baubeginn. Dabei werden bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um Risiken und Unsicherheiten und damit wahrscheinlich auch die Kosten im Projekt zu reduzieren. Unter anderem sind wir dabei, gemeinsam mit SINTEF ein Dimensionierungsprojekt abzuschließen, bei dem es um die Analyse und Dimensionierung der Eingangsbauwerke für den Schiffstunnel geht. In diesem Sommer werden wir außerdem eine neue Runde von Kernbohrungen durchführen, um die Gesteinsqualität und die Bodenbedingungen besser kontrollieren zu können, was ein weiteres wichtiges Risikoelement des Projekts darstellt“, sagt Terje Skjeppestad, Direktor der norwegischen Küstenverwaltung.
Finden Sie hier weitere Informationen zum Stad-Schiffstunnel.
Lesen Sie hier die aktuelle Kosten- und Risikoanalyse.