
Oslo, 11. Mai 2023. Eigentlich hatte die Regierung bereits für das vergangene Jahr eine Mineralstrategie angekündigt. Allerdings seien die Arbeiten an dieser Strategie umfangreich und umfassend, erklärte Industrieminister Jan Christian Vestre, denn Norwegen will die nachhaltigste Mineralindustrie der Welt haben. Lokale Gemeinschaften und Umweltbewegungen müssten in die Erarbeitung einbezogen werden. Nun aber steht die Mineralstrategie nach Angaben des Industrieministeriums kurz vor der Veröffentlichung. Bereits im Staatshaushalt für 2023 hatte die Regierung zehn Millionen NOK für die Kartierung von Bodenschätzen bereitgestellt. Um die Industrie anzukurbeln, erhielt die Branche im überarbeiteten Staatshaushalt weitere 10 Millionen NOK für die Umsetzung der Strategie.
„In Norwegen und Europa wird es noch viele Jahre lang eine enorme Nachfrage nach kritischen Mineralien und Metallen geben, und wir verfügen über ein großes Potenzial für die weitere Gewinnung und Produktion. Um das norwegische Potenzial weiter zu nutzen und eine nachhaltigere Mineralindustrie zu ermöglichen, sind verstärkte Kartierungs- und Forschungsanstrengungen erforderlich“, sagt Industrieminister Jan Christian Vestre. Gute geologische Daten seien eine Voraussetzung dafür, dass private Explorations- und Vermessungsunternehmen präzise Vermessungen durchführen können.
Die zukünftige Mineralindustrie in Norwegen will sich von der Mineralgewinnung anderswo auf der Welt unterscheiden. Die neue Strategie soll ein klares Rahmenwerk sein, das sich auf Nachhaltigkeit und Umwelt konzentriert und den Zugang der Gesellschaft und der Industrie zu kritischen Mineralien und Metallen gewährt.
Es gibt ungefähr 4.600 registrierte Metallvorkommen in Norwegen. Nur bei 247 sind Mengen und Inhalte der Lagerstätten bekannt. Bis zum 31. Dezember 2021 waren nach Angaben des Wirtschaftsministeriums etwa 65,2 Prozent des norwegischen Festlandes mit moderner Geophysik und etwa 60 Prozent mit geochemischen Probenahmen kartiert.
Im Jahr 2021 wurden in Norwegen nach Angaben des Direktorates für Mineralienverwaltung Mineralien für 12.867 Millionen NOK verkauft. Dies ist ein preisbereinigter Anstieg von 4,0 Prozent im Vergleich zu 2020. Trotz der Steigerung des Verkaufswerts kam es im gleichen Zeitraum zu einem Rückgang der verkauften Tonnen um 0,8 Prozent. Dies ist auf eine Verlagerung hin zu mehr Verkäufen von teureren Industriemineralien und Metallerzen und einem geringeren Verkauf von billigeren Baumaterialien zurückzuführen.
Mineralien im Wert von 6.245 Millionen wurden exportiert, fast die Hälfte des gesamten Verkaufswertes. Preisbereinigt ergibt sich eine Steigerung des Exportwerts um 10,9 Prozent gegenüber 2020. Die Beschäftigung in der Mineralienindustrie ging 2021 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent zurück.
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Finden Sie hier weitere Informationen des Direktorates für Mineralienverwaltung.