
Oslo, 7. Juli 2021. Norwegens Regierung stellt über einen Zeitraum von fünf Jahren zehn Milliarden NOK für einen neuen Fonds bereit, der in Entwicklungsländern in erneuerbare Energien investieren wird, um zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen in diesen Ländern beizutragen. Der Klimainvestitionsfonds wird über fünf Jahre jährlich zwei Milliarden NOK erhalten. Die Finanzierung erfolgt aus dem Staatshaushalt und Norfund, dem staatlichen Investitionsfonds für Geschäftsaktivitäten in Entwicklungsländern. Norfund ist für die Verwaltung des Fonds verantwortlich.
„Der Klimainvestitionsfonds ist ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung des Pariser Abkommens und der globalen Nachhaltigkeitsziele“, sagt Ministerpräsidentin Erna Solberg. Der weltweite Bedarf an Klimafinanzierung sei enorm und werde zunehmen, heißt es in einer Pressemitteilung. Es sei ein wichtiger Bestandteil des Pariser Abkommens, dass reiche Länder ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierungen an Entwicklungsländer beisteuern. Daher sei es sehr wichtig, dass die reichen Länder ihre Klimafinanzierung in Zukunft erhöhen.
„Um bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen, insbesondere in Asien, erfolgreich zu sein, müssen wir weiteres kommerzielles Kapital einbeziehen. Ich ermutige die Anleger, dem Climate Investment Fund beizutreten, wenn dieser in Betrieb genommen wird“, unterstrich Solberg.
Der neue Fonds werde Investitionen in erneuerbare Energien viel schneller auslösen als sonst geschehen und damit auch zum Kohleausstieg beitragen. Auf lange Sicht würden davon sogar die Schwächsten und diejenigen profitieren, die am wenigsten zur Schaffung der Klimaherausforderungen beigetragen haben, denen wir gegenüberstehen, sagt Entwicklungshilfeminister Dag-Inge Ulstein.
Fakten und Hintergründe zum neuen Klimafonds:
- Der Fonds wird zu verstärkten Investitionen in erneuerbare Energien beitragen, insbesondere in Ländern mit hohen Emissionen aus Kohlekraftwerken. Die Investitionen erfolgen in Übereinstimmung mit den nationalen Klima- und Energieplänen der Länder, in denen der Fonds einsteigt. Im Laufe der Zeit wird der Fonds in der Lage sein, rund 100 Milliarden NOK in Investitionen in erneuerbare Energien zu investieren.
- Der Investitionsrahmen beträgt zehn Milliarden NOK über einen Fünfjahreszeitraum ab 2022. Jährlich werden dafür einer Milliarde aus dem Kapital des Norfunds und einer Milliarde aus dem Staatshaushalt bereitgestellt.
- Es ist geplant, dass Norfund ein zusätzliches Mandat erhält, das die Verwaltung des Klimainvestitionsfonds beinhaltet. Der Aufbau dieser Struktur beginnt jetzt. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Ministerien werden Mandat, Satzung und Anlagestrategie für den Fonds erarbeitet.

Norfund ist der norwegische Investitionsfonds für Entwicklungsländer. Er investiert in Unternehmen, die eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Norfund priorisiert Investitionen in vier Anlagebereichen, die auf die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung ausgerichtet sind. Das Mandat von Norfund besteht darin, zur Entwicklung beizutragen, indem es nachhaltigen Unternehmen in Ländern mit niedrigem Einkommen Eigenkapital und anderes Risikokapital zur Verfügung stellt. Unsere Investitionen sind erheblich auf über 4.000 Millionen NOK pro Jahr gewachsen. Während ausländische Direktinvestitionen in Entwicklungsländern im Jahr 2020 infolge der Pandemie um zwölf Prozent zurückgingen, erhöhte Norfund die Investitionen um 20 Prozent auf den Rekordwert von 4,8 Milliarden NOK.