
Oslo, 16. Oktober 2020. Das norwegische Solarunternehmen Scatec Solar erweitert sein Portfolio und steigt in den Markt für Wasserkraftanlagen ein. Für 1,16 Milliarden US-Dollar hat das Unternehmen SN Power übernommen, den führenden norwegischen Entwickler und Hersteller von Wasserkraftwerken in Entwicklungsländern. Damit will Scatec Solar seine Position als Produzent erneuerbarer Energien in einigen der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt stärken. Um die breitere Aufstellung auch nach außen zu demonstrieren, ändert das Unternehmen seinen Namen von Scatec Solar in Scatec. Es wird erwartet, dass die Transaktion im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen wird. Bis dahin werden die Unternehmen separat operieren.
Die Akquisition sei ein wichtiger Bestandteil der erweiterten Wachstumsstrategie von Scatec Solar, die neben Solarenergie auch breitere Investitionen in Wasserkraft, Windkraft und Energiespeicher umfasst. Das neue Unternehmen verfüge über ein einzigartiges Kraftwerksportfolio, eine breite geografische Präsenz und ein attraktives Portfolio an neuen Projektmöglichkeiten, teilt Scatec Solar mit.
Das fusionierte Unternehmen wird rd. 450 Mitarbeiter haben und sauberen Strom in 14 Ländern mit einer Gesamtkapazität von 3,3 Gigawatt (GW) produzieren. Die erwartete mittlere Produktion wird ab 2021 im Jahr etwa 4,1 Terrawattstunden (TWh) betragen. Damit werden mehr als elf Millionen Menschen mit erneuerbarer Energie versorgt.

„Wasserkraft und Solarenergie ergänzen sich, indem sie Möglichkeiten für den Verkauf zusätzlicher Dienstleistungen und die Optimierung der Stromversorgung aus verschiedenen Energiequellen bieten. Wir sehen auch große Projektchancen in neuen Wachstumsmärkten in Südostasien und im südlichen Afrika sowie den Zugang zu Projekten mit flüssiger Solarenergie in Kombination mit Wasserkraft“, sagt Raymond Carlsen, CEO von Scatec Solar.
SN Power ist ein Unternehmen des norwegischen Investmentfonds Norfund. Es betreibt im Rahmen von Joint Venture-Partnerschaften Wasserkraftwerke auf den Philippinen, in Laos, Sambia, Panama und Uganda. „Unsere Investition in SN Power hat eine jährliche Rendite (IRR) von 19 Prozent in NOK (12 Prozent in USD) erzielt. Wir haben damit Gewinne erzielt und eine bedeutende soziale und wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht“, sagt Tellef Thorleifsson, CEO von Norfund.
Auch Norwegens Entwicklungsminister Dag-Inge Ulstein äußerte sich zu der Übernahme: „Die Erfahrung von Norfund mit der Entwicklung und dem Verkauf von SN Power zeigt, dass es möglich ist, privates Kapital für rentable Investitionen in Entwicklungsländern zu mobilisieren. Dies ist absolut notwendig, um das Tempo beim Bau erneuerbarer Energien zu beschleunigen, die Investitionen in Kohlekraft zu reduzieren und damit die Klimakrise zu verlangsamen.“