Equinor will Emissionen in Norwegen bis 2050 gegen Null senken

Am 7. Januar das Öl- und Gasfeld Johan Sverdrup offiziell eröffnet. Das Johan-Sverdrup-Feld wird als erstes Öl- und Gasfeld Norwegens mit Landstrom versorgt und stößt damit sehr viel weniger CO2 im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt der Ölförderung aus.©Ole Jørgen Bratland / Equinor ASA

Fornebue, 6. Januar 2020. Norwegens Energiekonzern Equinor will die absoluten Treibhausgasemissionen seiner betriebenen Offshore-Felder und Onshore-Anlagen in Norwegen bis 2030 um 40 Prozent, bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 gegen Null zu senken. Bis 2030 bedeutet dies eine jährliche Einsparungen von mehr als fünf Prozent. Das entspricht rund zehn Prozent der gesamten norwegischen CO2-Emissionen.

„Equinor unterstützt das Pariser Abkommen und ein Netto-Null-Ziel für die Gesellschaft. Wir haben die CO2-Emissionen im Produktionsprozess bereits auf branchenführende Werte gesenkt. Wir starten jetzt eine beispiellose Reihe von Aktivitäten für energische Maßnahmen und erhebliche absolute Emissionsreduktionen in Norwegen mit dem Ziel, bis 2050 gegen Null zu gehen. Dies steht im Einklang mit den Klimazielen der Gesellschaft und unserer Strategie, hohe Werte bei niedrigen Emissionen zu schaffen“, so Eldar Sætre, CEO von Equinor.
Mit der Umsetzung dieser Ambitionen sollen die betriebenen Felder und Anlagen gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert schaffen und dem norwegischen Staat bis 2030 ein Einkommen von mehr als 3.000 Milliarden NOK einbringen, so Sætre weiter. Zur erheblichen Wertschöpfung sollen neue Felder, Verlängerung der Feldlebensdauer, verbesserte Öl- und Gasgewinnung sowie effiziente Abläufe beitragen. Die neuen Klimaschutzziele würden die künftige Wettbewerbsfähigkeit und Wertschöpfung von Equinor stärken und gleichzeitig die industriellen Entwicklungen in Norwegen unterstützen.

Um diese Ambitionen zu verwirklichen, sei eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den Branchen und Behörden erforderlich. Equinor plant gemeinsam mit Partnern bis 2030 Investitionen in Höhe von 50 Milliarden NOK, um die Emissionen zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit der Felder und Anlagen langfristig zu stärken.

Equinor-CEO Eldar Sætre präsentiert am 6. Januar die Klimaziele des Unternehmens auf einer Pressekonferenz.©Video Equinor

In der ersten Phase des Plans zur Reduzierung der Emissionen bis 2030 sollen jährlich mehr als fünf Millionen Tonnen eingespart werden, was heute rund zehn Prozent der gesamten norwegischen Treibhausgasemissionen pro Jahr entspricht. Ähnlich wie bei den EU-EHS-Zielen wird 2005 als Basis für die Emissionsreduzierung verwendet.

Die Gesamtemissionen der von Equinor betriebenen Felder und Anlagen lagen im Jahr 2018 bei rund 13 Millionen Tonnen und damit in etwa auf dem Niveau von 2005. Das Ziel wird die gesamten Treibhausgasemissionen der von Equinor in Norwegen betriebenen Offshore-Felder und Onshore-Anlagen abdecken. Da die Methanemissionen auf dem norwegischen Festlandsockel sehr gering sind, überwiegen die CO2-Emissionen.

Eine Reduzierung um 40 Prozent bis 2030 soll durch großtechnische Maßnahmen wie Energieeffizienz, Digitalisierung und den Start mehrerer Elektrifizierungsprojekte in Schlüsselfeldern und Anlagen, einschließlich der Offshore-Felder Troll und Oseberg und der LNG-Anlage Hammerfest, erreicht werden.

Das Ziel von 2030 erfordert Investitionen von rund 50 Milliarden NOK für Equinor und seine Partner. Weitere Reduktionsziele in Richtung 70 Prozent im Jahr 2040 und nahe Null im Jahr 2050 sollen zusätzliche Maßnahmen, weitere Elektrifizierungsprojekte, eine Konsolidierung der Infrastruktur sowie Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Technologien und Wertschöpfungsketten umfassen.

Equinor geht davon aus, dass die norwegische Öl- und Gasförderung im Jahr 2050 weniger als die Hälfte des derzeitigen Niveaus erreichen wird, vorausgesetzt, dass die bereits definierten Projekte entwickelt und erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um die Produktion auf bestehenden Feldern zu steigern und die Exploration fortzusetzen.

Equinor verfolgt zunehmend die Schaffung neuer wettbewerbsfähige Wertschöpfungsketten. So engagiert sich das Unternehmen im Bereich Offshore-Wind, Kohlenstoffabscheidung und -speicherung sowie der Herstellung von emissionsfreiem Wasserstoff auf Erdgasbasis.

Für Februar hat Equinor weitere Informationen zu den Klimaambitionen und deren Umsetzung angekündigt.

Weltweit fallen durchschnittlich 18 kg CO2-Emissionen für jedes produzierte Barrel Öl an. Auf dem norwegischen Festlandsockel liegt der Durchschnitt mit rund 9 kg deutlich niedriger. Auf dem von Equinor betriebenen Johan-Sverdrup-Feld, das seit Oktober 2019 in Betrieb ist und am 7. Januar 2020 offiziell eröffnet wird, werden die Emissionen 0,67 kg und damit vier Prozent des Weltdurchschnitts je produziertes Fass ein Rekordtief erreichen. Jährlich werden nach Angaben von Equinor so mehr als 620.000 Tonnen CO2 eingespart.

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