
Oslo, 1. September 2022. In Oslo wurden am 1. September auf der Akershusstranda die letzten Stolpersteine zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Holocaust verlegt. Kronprinzessin Mette-Marit las Auszüge aus „Stolpersteine“ von Ole Robert Sunde vor. Hinter dem Projekt steht der Künstler Gunter Demnig, der 1994 in Köln den Grundstein dafür gelegt hat. Seitdem wurden 75.000 Stolpersteine in insgesamt 26 Ländern Europas in Bürgersteige eingelassen – viele davon von Demnig selbst. Das Jüdische Museum in Oslo brachte das Projekt nach Norwegen. Die ersten Steine wurden 2010 in der Calmeyersgate 15 in Oslo gelegt, wo das Museum in einer ehemaligen Synagoge eingerichtet ist.
Stolpersteine erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg. Jeder Stein repräsentiert eine Person. Sie sind als 10x10cm Kopfsteinpflaster gestaltet und mit einer Messingplatte überzogen, auf der Name, Geburtsjahr, Deportationsjahr, Sterbedatum und -ort eingraviert sind. Die Steine werden dort in den Bürgersteig eingelassen, wo Juden oder andere Opfer des Nationalsozialismus bis zu ihrer Deportation und Ermordung lebten oder arbeiteten.

„Ein Mann ist nicht vergessen, bis sein Name vergessen ist.“ Das Zitat stammt aus der jüdischen Schriftensammlung Talmud und steht im Zentrum von Demnigs Kunst- und Erinnerungsprojekt.
Auf der Website Snublestein.no gibt es Informationen darüber, wo alle Stolpersteine für deportierte Juden aus Norwegen gelegt wurden. Hier finden Sie auch Informationen über jeden einzelnen Menschen, an den heute in Oslo ein Stein gelegt wurde.