Shell, innogy und SOT testen schwimmendes Fundament für Windturbinen vor Norwegens Küste

Befestigung der schwimmenden Turbinen nach dem TetraSpar Konzept auf dem Meeresboden©Stiesdal Offshore Technologies A/S
Der erste schwimmende Windpark Hywind vor der Küste Schottlands ging im Oktober 2017 in Betrieb.©Equinor

Essen, 13. Februar 2019. Die Energieunternehmen innogy SE, Shell und Stiesdal Offshore Technologies A/S (SOT) Investieren 18 Millionen Euro in ein Pilotprojekt zum schwimmender Fundamente für Windturbinen. Wie die Partner mitteilen, wurde die finale Investitionsentscheidung am 12. Februar getroffen. Ab 2020 sollen die Tests vor der norwegischen Küste beginnen.

Das modulare Konzept nutzt eine Stahlrohr-Tragstruktur mit darunter hängendem Kiel. Die Konstruktion soll deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber bestehenden Konzepten für schwimmende Windturbinen bieten.

Shell hat seine Anteile am Projekt von 33 auf 66 Prozent erhöht. innogy hält weiterhin 33 Prozent an der neugegründeten Projektgesellschaf  SOT trägt mit dem modularen TetraSpar-Konzept zum Forschungsprojekt bei und hält ein Prozent der Anteile an der Projektgesellschaft. Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) beteiligt sich als Technologiepartner und wird die Windturbine und alle erforderlichen Dienstleistungen bereitstellen. Die Partner bilden ein Projektteam, das tiefgehende, praktische Einblicke in Errichtung, Installation und Betrieb des TetraSpar-Konzepts gewinnen und detaillierte Leistungsdaten ergeben soll.

Befestigung der schwimmenden Turbinen nach dem TetraSpar Konzept auf dem Meeresboden©Stiesdal Offshore Technologies A/S
Befestigung der schwimmenden Turbinen nach dem TetraSpar Konzept auf dem Meeresboden©Stiesdal Offshore Technologies A/S

„innogy sucht weltweit nach Wachstumsmöglichkeiten im Bereich Offshore-Wind und wir sind überzeugt, dass durch schwimmende Fundamente in Zukunft wichtige Wachstumsmärkte erschlossen werden können. Dieses Demonstrationsprojekt bildet die Grundlage dafür, indem wir neben technischer Anwendungserfahrung ein besseres Verständnis gewinnen, wie sich Kosten für schwimmende Fundamente senken lassen2, erklärt Martin Ferreira, Leiter des Bereichs Offshore Investment & Asset Management bei innogy S

Henrik Stiesdal, CEO von Stiesdal Offshore Technologies A/S: „Dass wir die finale Investitionsentscheidung für den Einsatz und Test unseres ersten Demonstrationsprojekts in Originalgröße getroffen haben, ist ein sehr wichtiger Meilenstein für uns. Wir haben während der Projektplanung bereits sehr von dem Dialog mit Shell, innogy und Siemens Gamesa Renewable Energy profitiert und freuen uns darauf, den Dialog bei der Umsetzung weiter zu intensivieren. Durch die Kombination der umfangreichen Erfahrungen der unterschiedlichen Projektpartner mit den Kompetenzen unseres Fertigungspartners Welcon A/S sind wir bestens auf eine zügige Kommerzialisierung vorbereitet.“

Bereits seit vergangenem Dezember laufen dynamische Stabilitätstests mit einem maßstabsgetreuen Modell im Wellen-Wind-Kanal der Uni Maine, USA und im Wellentank von FORCE in Lyngby, Dänemark. In diesem Jahr sollen die Bauteile für den großen schwimmenden Prototypen von Welcon A/S in Give, Dänemark gefertigt werden. Die Komponenten werden in den Hafen von Grenaa transportiert, wo sie montiert werden. Anschließend wird die Fundamentstruktur zu Wasser gelassen. Mithilfe eines Krans wird die Turbine von der Kaikante aus auf dem schwimmenden Fundament befestigt. Von dort aus wird die Fundamentstruktur mit der Turbine zum Teststandort auf hoher See geschleppt, mit drei Ankerketten am Meeresboden verankert und über ein Kabel mit dem Stromnetz verbunden. Das Fundament wird etwa zehn Kilometer vor der Küste in Wassertiefen von 200 Metern am Teststandort des Marine Energy Test Centre (Metcentre) nahe Stavanger in Norwegen installiert. Für das Pilotprojekt kommt eine getriebelose 3,6-MW-Offshore-Windturbine des Herstellers Siemens Gamesa zum Einsatz.

 

 

 

 

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