
Oslo, 20. Dezember 2022. Wie es die Tradition will, standen in den Monaten vor dem Weihnachtsfest elektronische Geräte ganz oben auf der Liste der beliebtesten Importe. Norwegische Geschäfte füllten ihre Lager nach Angaben der norwegischen Statistikbehörde SSB vor allem mit Kopfhörern, Lautsprechern und Smartphones. Diese Produkte werden in Norwegen kaum produziert und finden daher ihren natürlichen Platz in der obersten Reihe der vor Weihnachten importierten Waren.
Auch Skiausrüstung wurden im September, Oktober und November wieder mehr importiert, nicht aber klassische Langlauf- oder Tourenski, denn dort scheint das Interesse etwas nachgelassen zu haben. 2021 kauften die Händler 75.500 Paar Ski im Ausland, in diesem Jahr waren es nur 46.000. Dagegen stieg das Interesse an Snowboards. In dieser Vorweihnachtszeit wurden 2,5-mal so viele Snowboards importiert wie im Vorjahreszeitraum. Ein Großteil der Skiausrüstung kommt aus Österreich, aber einige der 76.000 Paar Alpinski kommen aus Spanien, Langlauf- und Tourenski auch aus Tschechien und der Ukraine. Neben Österreich werden die Snowboards in China und Taiwan produziert.
2022 sind die Preise für Weihnachtsgeschenke im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen. Im November dieses Jahres wurden 131.000 Weihnachtsbäume importiert, etwas weniger als im November 2021. Aber der Importwert stieg um 38,7 Prozent teurer geworden. Die importierten Weihnachtsbäume stammen aus Schweden und Dänemark. Auch der Weihnachtsschmuck, der die Bäume zieren wird, kommt aus dem Ausland. „Von September bis Ende November wurden knapp über 2.500 Tonnen Weihnachtsschmuck nach Norwegen importiert – fast ausschließlich aus China. Auch viele der elektronischen Geräte, die dieses Jahr ganz oben auf der Wunschliste stehen, werden aus China importiert“, sagt Styrk Mysen, Berater bei der Statistikbehörde.
Der Kilopreis für importierte Rippchen hat sich mehr als verdoppelt. Dementsprechend gingen die Importe um 98,6 Prozent zurück.
Wer Schweinekoteletts bevorzugt, hat gute Chancen, norwegische Schweinekoteletts auf dem Teller zu haben – denn im November wurden nur 530 Kilo nach Norwegen importiert. Das Fleisch für das traditionelle norwegische Weihnachtsessen wird überwiegend in Norwegen produziert.
Keine Regeln ohne Ausnahmen, denn das neue Jahr beginnt scheinbar spektakulär. Norweger lassen es über den Jahreswechsel richtig krachen. Die Einfuhren von Feuerwerkskörpern in Kilogramm haben kräftig zugelegt. In diesem Jahr wurden 1.027 Tonnen Feuerwerkskörper importiert – eine Steigerung von 62,5 Prozent gegenüber Silvester 2020. Damit hat sich die Menge erhöht, obwohl der Import von Feuerwerkskörpern seit letztem Jahr um 24,3 Prozent teurer geworden ist.
Auch die Norweger essen zu Weihnachten viel Schokolade. Das führte von September bis Oktober 2022 zu einem Importwert von 666 Millionen NOK. Das entspricht knapp über 7.000 Tonnen. Die Schokolade kommt meist aus verschiedenen Orten in Europa – mit Deutschland, Schweden und Dänemark als Hauptexporteure nach Norwegen.
Als Exporteur tut sich Norwegen vor Weihnachten in erster Linie bei Aquavit hervor. Vor allem Dänemark, Deutschland und Schweden schätzen das norwegische Nationalgetränk um die Weihnachtszeit.