
Oslo, 15. August 2022. Im Juli 2022 stiegen die norwegischen Exporte auf 229,0 Milliarden NOK und erreichten damit neue Höhen – 0,4 Prozent mehr als der vorherigen Exportrekord im März dieses Jahres. Der Handelsüberschuss ist mit 153,2 Milliarden NOK ebenfalls historisch hoch – 74,7 Prozent höher als im Vormonat. Der Anstieg wird stark vom Preiswachstum für Energiegüter getrieben, aber auch andere wichtige Exportgüter wie Metalle und Fisch zogen an. Der Export von Erdgas ist mit einem Exportwert von über 128 Milliarden NOK mehr als viermal so hoch wie im Juli vergangenen Jahres.
„Ausfallzeiten und geringere Kapazität der Nord Stream 1-Pipeline, die Gas von Russland nach Europa transportiert, haben dazu beigetragen, dass der Gaspreis im Juli auf ein Rekordhoch gestiegen ist. Hohe Gaspreise sind der Hauptgrund für den außergewöhnlich hohen Exportwert, den wir jetzt erleben“, sagt Jan Olav Rørhus, leitender Berater des Statistikbehörde SSB für Außenhandelsstatistik.
Exporte vom Festland, zu der die Industrie außerhalb der Öl- und Gaswirtschaft und des Baus von Plattformen zählt, erwirtschafteten 51,8 Milliarden NOK, eine Steigerung von 21,8 Prozent gegenüber Juli vergangenen Jahres. Den größte Anstieg hatten Strom und Fisch zu verzeichnen.
Im Juli wurden Waren im Wert von 75,8 Milliarden NOK importiert, was einem Anstieg von 16,7 Prozent gegenüber Juli 2021 entspricht. Der größte Teil dieses Anstiegs ist auch hier auf gestiegene Preise zurückzuführen.
Der importgewichtete Kronen-Wechselkurs der Norges Bank zeigt, dass die Krone seit Juli letzten Jahres um 1,1 Prozent schwächer wurde.
Exporte von Rohöl, Erdgas und Erdgaskondensaten

Der Exportwert von Erdgas hat im Juli dieses Jahres allein gegenüber Juni um 69,5 Prozent zugelegt und lag um 14,3 Prozent höher als der vorherige Exportrekord im März 2022. Das Exportvolumen belief sich auf 10,2 Milliarden Normkubikmeter Erdgas in gasförmiger Form, ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber Juli letzten Jahres.
Die Rohölexporte betrugen im Juli 48,7 Milliarden NOK, ein Anstieg von 52,1 Prozent gegenüber Juli 2021 und 12,7 Prozent gegenüber Juni dieses Jahre – bei einem Ölpreis von 1.030 NOK pro Barrel im Juli 2022. Der Preis war niedriger als im Mai und Juni, aber um 393 NOK höher als im Juli letzten Jahres. 47,3 Millionen Barrel Rohöl wurden im Juli verarbeitet, 6,0 Prozent weniger als vor zwölf Monaten.
Die Exporte von Strom betrugen 4,8 Milliarden NOK, dreimal mehr als im Juli letzten Jahres und 16,0 Prozent höher als im Juni dieses Jahres. Auch hier ist der Anstieg auf höhere Preise zurückzuführen. Die Menge, das heißt die exportierten Megawattstunden, verringerten sich im Vergleich zum Juli des Vorjahres um elf Prozent.
Der Wert der Fischexporte stieg im Juli um 21,5 Prozent auf 11,1 Milliarden NOK. Das waren knapp 22 Prozent mehr als im Juli des vergangenen Jahres, aber 9,3 Prozent weniger als im Rekordmonat März 2022. Hohe Lachspreise sind der Hauptgrund für den Anstieg.
Die Fischexporte nach Belarus beliefen sich im Juli auf 261 Tonnen, mehr als 1.400 Tonnen weniger als im Juli letzten Jahres. Nach der russischen Invasion in der Ukraine hat Norwegen den Export von Lachs und Forelle nach Belarus eingestellt. Im gleichen Zeitraum sind die gesamten Fischexporte in die verbleibenden Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion, Armenien, Kasachstan und Kirgisistan, um rund 1.600 Tonnen gestiegen.
Norwegen exportiert im Juli 2022 Metalle für 8,4 Milliarden NOK, eine Steigerung von 32,5 Prozent. Der Export von Aluminium machte mit über vier Milliarden NOK etwa die Hälfte der Metallexporte aus. Die Preise für der Export von Primäraluminiumlegierungen betrug im Juli 2022 38 NOK pro Kilogramm, was einem Anstieg von 54,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Das exportierte Volumen ging um 13,5 Prozent zurück.
Norwegen importierte im Juli russische Waren im Wert von 1,7 Milliarden NOK – 23,0 Prozent weniger als im Juli des Vorjahres. Im März 2022 waren die Importe aus Russland auf ein Rekordhoch von 3,1 Milliarden NOK gestiegen, fielen dann aber bis bis Juni, bevor sie von Juni bis Juli dieses Jahres um 76,4 Prozent zulegten. Grund hierfür was der Anstieg der Einfuhren von russischem Diesel.
„Im Juni dieses Jahres wurde der Import von Mineralöl und Mineralölprodukten aus Russland komplett eingestellt. Im Juli belief sich dieser Import jedoch auf 891 Millionen NOK und bestand ausschließlich aus Diesel. Der Wert der Dieselimporte ist im Juli mehr als doppelt so hoch wie im Juli letzten Jahres, während das Volumen um 12,4 Prozent zurückgegangen ist“, sagt Jan Olav Rørhus, leitender Berater für Außenhandelsstatistik. Gemessen am Volumen sind die russischen Dieselimporte von März bis Juli dieses Jahres um 25 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Der Import von russischem Aluminium belief sich im Juli auf 294 Millionen NOK, ein Rückgang um 17,9 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 24,7 Prozent gegenüber Juli letzten Jahres. Die Käufe von russischem Ammoniak wurden im Mai eingestellt.
Die Einfuhr von russischem Fischfutter und Rohstoffen für Fischfutter wuchs im Juli 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 46,8 Prozent.
Norwegen exportierte im Juli Waren im Wert von 206 Millionen NOK nach Russland, ein Rückgang von 43,5 Prozent gegenüber Juli letzten Jahres und 3,8 Prozent gegenüber Juni. Die Exporte bestehen hauptsächlich aus Fischfutter und Smolt.