
Oslo, 5. April 2022. 44 Prozent aller Personen, die 2021 in Norwegen an Universitäten und Hochschulen promovierten, waren Ausländer. Der Anteil hat sich nach Angaben der norwegischen Statistikbehörde SSB in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt und war nie höher als im Vorjahr. Insgesamt wurden 1.601 Promotionen abgeschlossen, 700 davon von Ausländern.
Die Tatsache, dass immer mehr Promovierte Ausländer sind, sei kein besonders norwegisches Phänomen, schreibt SSB. Sowohl Schweden als auch Dänemark liegen bezüglich ausländischer Doktoren auf nahezu dem gleichem Niveau und folgen der gleichen Entwicklung wie Norwegen. Auch in Finnland gibt es einen steigenden Anteil ausländischer Staatsangehöriger, die einen Doktortitel abschließen, aber das Niveau dort ist niedriger als in den anderen nordischen Ländern.
Anzahl abgeschlossener Promotionen nach norwegischer und ausländischer Staatsangehörigkeit und Geschlecht. 2000–2021

Von den fast 700 Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, die 2021 in Norwegen promovierten, stammte etwas mehr als die Hälfte aus Europa. Deutschland hat einen erheblichen Anteil an dieser Gruppe. Auch aus Asien kommen immer mehr, die in Norwegen ihren Doktortitel erwerben. 2021 waren es 200 Personen, die meisten hatten die chinesische, indische oder iranische Staatsbürgerschaft.
Der Anteil der neuen Doktoren mit ausländischer Staatsangehörigkeit variiert zwischen den Fachrichtungen. 63 Prozent der Ausländer, die 2021 in Norwegen promovierten, hatten einen Abschluss in Mathematik und Naturwissenschaften, 60 Prozent in technischen Bereichen. Auch in den Agrarwissenschaften und der Veterinärmedizin war der Anteil hoch (61 Prozent), allerdings sind hier die Zahlen im Vergleich zu den anderen Fachrichtungen relativ gering und schwanken daher von Jahr zu Jahr stärker. Innerhalb der Geistes- und Kunstwissenschaften, der Medizin und Gesundheitswissenschaften sowie der Sozialwissenschaften liegt der Anteil ausländischer Personen, die promovierten, zwischen 29 und 36 Prozent.