
Arendal, 18. August 2021. Nur vier der einhundert größten Unternehmen Norwegens stehen bei der Reduzierung ihrer Treibhausgase im Einklang mit dem Pariser Abkommen. 81 Prozent der größten Unternehmen in Norwegen geben ihre Emissionen in einem Klimakonto an. Gleichzeitig haben nur wenige einen guten Überblick über die indirekten Emissionen des Unternehmens. Zu diesen Ergebnissen kommt der diesjährige Klimaindex von PwC, den die Unternehmensberatung auf der Arendalsuka vorstellte. Die Wirtschaft habe viele Gründe, sich auf die Schulter zu klopfen, aber leider keine Zeit zum Ausruhen, teilt PwC mit.
Zu den Unternehmen, die im diesjährigen Ranking am besten abschneiden, gehört die Norwegische Post. Sie hat in den letzten drei Jahren insgesamt über 100.000 Tonnen CO2 (18 Prozent) eingespart. „Wenn sie in diesem Tempo weitermachen, werden sie ihre Emissionen im Jahr 2030 halbiert haben“, sagt Løvstad. Neben der norwegischen Post liegen die Unternehmen Storebrand, Schibsted und Vinmonopolet, bezüglich der Zu den Unternehmen, die im diesjährigen Ranking am besten abschneiden, gehört die Norwegische Post. Sie hat in den letzten drei Jahren insgesamt über 100.000 Tonnen CO2 (18 Prozent) eingespart. „Wenn sie in diesem Tempo weitermachen, werden sie ihre Emissionen im Jahr 2030 halbiert haben“, sagt Hanne Løvstad, Nachhaltigkeitsmanagerin bei PwC. Neben der norwegischen Post liegen die Unternehmen Storebrand, Schibsted und Vinmonopolet bezüglich der vom Pariser Abkommen geforderten Emissionssenkungen im Zeitplan.
„Was wirklich zählt, sind indirekte Emissionen. Wenn Sie in Norwegen Kleidung verkaufen, sollten Sie in die Klimakonten mit einbeziehen, wie viel CO2 bei der Herstellung und dem Transport der Ware emittiert wird. Dass der General Manager der Bekleidungskette weniger mit dem Flugzeug reist, ist natürlich gut, aber das ist nicht der Punkt“, sagt Løvstad. Norwegen habe einen hohen Lebensstandard und einen hohen Konsum, die meisten Kleidungsstücke aber werden in Asien produziert.
Von den 20 Unternehmen, die im Jahr 2020 ihre indirekten Treibhausgasemissionen meldeten, sind die indirekten Emissionen im Durchschnitt zehnmal höher als die Summe der direkten Emissionen der Unternehmen. Der mit Abstand größte Anteil findet sich im Banken- und Finanzsektor, wo die indirekten Emissionen 99,97 Prozent der Gesamtemissionen ausmachen. In der Energiewirtschaft, einschließlich Öl und Gas, betragen die indirekten Emissionen 95 Prozent der Gesamtmenge. Am geringsten sind die indirekten Emissionen in der Aquakulturindustrie und in Industriebetriebe. Aber auch hier erreichen sie 85 bzw. 75 Prozent der Gesamtemissionen.
„Die Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass die Wirtschaft indirekte Emissionen erfasst, um ein umfassendes Bild ihrer Klimawirkung zu erhalten. Für sehr viele Unternehmen sollten die indirekten Emissionen im Mittelpunkt einer Klimastrategie stehen“, so Løvstad weiter.
Vier von zehn der untersuchten Unternehmen kommunizieren eine klare Klimastrategie. Vor drei Jahren war es lediglich ein von zehn Unternehmen. Drei von zehn haben sich im Einklang mit dem Pariser Abkommen strategische Ziele zur Emissionsreduktion gesetzt. Gleichzeitig können nur wenige auf Emissionsreduktionen in den letzten drei Jahren verweisen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass sich viele Unternehmen möglicherweise Ziele gesetzt und eine Strategie für Einsparungen festgelegt haben, ohne die aktuellen Emissionen ausreichend untersucht zu haben, so das Ergebnis der PwC-Untersuchung.

Als positiven Trend sieht Magnus Young, Nachhaltigkeitsberater bei PwC, dass immer mehr Unternehmen offene Klimakonten haben. Unter den einhundert größten Unternehmen in Norwegen verfügten mittlerweile mehr als acht von zehn über öffentlich zugängliche Berichte mit quantifizierten Ergebnissen für Treibhausgasemissionen. „Ein gutes Klimakonto ist der Ausgangspunkt, um gezielt an der Reduzierung der Klimaemissionen zu arbeiten. Ambition sollte daher sein, dass jeder einen Überblick über seine eigenen Emissionen hat und offen darüber berichtet, wie er Emissionen reduziert“, sagt Young.
Zum ersten Mal haben mehr als die Hälfte (59 Prozent) der größten Unternehmen in Norwegen ihre Ziele für geringere Klimaauswirkungen quantifiziert. 2019 waren es 49 Prozent.
Um beurteilen zu können, ob ein Unternehmen die Treibhausgasemissionen im Sinne des Pariser Abkommens reduziert, würden mindestens drei Jahre vergleichbarer Klimaberichterstattung benötigt, teilt PwC mit. Von den 81 Unternehmen, die 2020 Klimabilanzen veröffentlichten, können 67 auf eine mehr als dreijährige Geschichte verweisen, aber nur 40 haben einen einheitlichen Umfang und eine einheitliche Methodik in den Berechnungen für den gesamten Dreijahreszeitraum. Die häufigste Ursache für Veränderungen besteht darin, dass Unternehmen mehr Quellen indirekter Emissionen einbeziehen, da sie einen immer besseren Überblick über ihre Wertschöpfungskette erhalten.
Der Klimaindex von PwC basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen darüber, wie Norwegens einhundert größten Unternehmen mit Nachhaltigkeit arbeiten. Die Informationen werden der eigenen Berichterstattung der Unternehmen entnommen und vom PwC-Team analysiert und bewertet.