Norwegen schafft neues Gremium zur Unterstützung der Exportwirtschaft

Öl- und Gas machen über 40 Prozent der norwegischen Exporte aus. Ein neues Exportgremium aus Wirtschaftsvertretern soll den bisherigen Exportfördereinrichtungen speziell bei strategischen Exportinitiativen zur Seite stehen.©SSB

Oslo, 18. März 2021. Über 40 Prozent der norwegischen Exporte bestehen aus Öl- und gas. Nach Deutschland beträgt der Anteil von Öl- und Gas an den Gesamtexporten sogar 55 Prozent. Um die Abhängigkeit von Rohstofflieferungen zu verringern und Exporte der Festlandwirtschaft zu stärken, hat Norwegens Regierung jetzt ein neues Exportgremium geschafften, das sich aus Vertretern der Geschäftswelt zusammensetzt. Die Regierung stellt dem Gremium staatliche Fördergelder in Höhe von 75 Millionen NOK als Kofinanzierung für Maßnahmen zur Exportförderung zur Verfügung. Die Geschäftswelt soll einen weiteren Beitrag leisten.

„Export und Handel über Landesgrenzen hinweg sind für die Wertschöpfung in Norwegen von entscheidender Bedeutung. Deshalb schaffen wir jetzt einen neuen Exportakteur, der die Unternehmen und die politischen Instrumente mit den Marktchancen in der Welt verbindet“, sagt Handels- und Industrieministerin Iselin Nybø.

Im Herbst 2020 verabschiedete die Regierung den Exportaktionsplan „Für und mit norwegischer Wirtschaft und Industrie“, der die Einrichtung dieses Exportgremium vorsah.

Mit dieser neuen Struktur soll die Geschäftswelt stärker einbezogen werden und dazu beitragen, dass die verschiedenen politischen Akteure beim Export besser zusammenarbeiten. Wie das Ministerium mitteilt, will die Wirtschaft die Prioritäten der Exportarbeit in Zusammenarbeit mit den Behörden entwickeln und strategische Initiativen gemeinsam auswählen.

Infolge der Corona-Pandemie seien die Investitionen in den Export wichtiger denn je. Die Geschäftswelt wolle neue Chancen nutzen, die sich im Zuge der Krise ergeben, und die Regierung sei daran interessiert, dazu beizutragen, so Nybø.

Im Staatshaushalt für 2021 wurden 75 Millionen NOK für strategische Exportinvestitionen bereitgestellt. Es ist geplant, dass diese von dem neuen Exportgremium verwaltet werden, die über einen eigenen Vorstand verfügt. 

„Eine Exportinvestition kann ein größeres Projekt sein, das über mehrere Jahre läuft und dessen spezifische Ziele gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen und politischen Akteuren beinhalten. Die Initiativen basieren auf Analysen von Potenzialen und Marktchancen auf der Grundlage der Fähigkeiten der norwegischen Wirtschaft und Industrie. Heute gibt es keine einzelnen Spieler, die das Ganze objektiv betrachten und das Fachwissen bündeln“, sagt Nybø.

Das Exportgremium soll der Projektinhaber für die verschiedenen Exportinitiativen sein, aber ein Großteil der operativen Arbeit soll von den bestehenden politischen Akteuren umgesetzt werden. Innovation Norway soll weiterhin für die Exportförderung zuständig sein, wobei die Verantwortung für die neuen strategischen Exportinitiativen bei dem neuen Gremium liegen werde. Wie das Ministerium weiter mitteilt, soll das Vorhaben dem Storting im Zusammenhang mit dem überarbeiteten Staatshaushalt vorgelegt werden.

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