
Oslo, 19. Februar 2021. Von der Schließung der Grenzen Norwegens sind vor allem ausländische Arbeitnehmer betroffen. Nach Angaben der Statistikbehörde SBB waren im vierten Quartal des vergangenen Jahres 79.000 Mitarbeiter norwegischer Unternehmen nicht in Norwegen ansässig. Das sind 16.000 weniger als im Vorjahresquartal.
Etwa vier Prozent der Beschäftigten in Norwegen sind sogenannte Nichtansässige, das heißt Mitarbeiter in norwegischen und ausländischen Unternehmen, die längere Arbeitszeiten in Norwegen mit anschließend längeren freien Arbeitszeiten, sowie Personen, die im Ausland leben und täglich oder wöchentlich über die Grenze pendeln. Zu letzterer Gruppe gehören beispielsweise Schweden und Norweger, die in Schweden leben, aber in Norwegen arbeiten.
Berufstätige Einwanderer sind wichtig für die norwegische Wirtschaft, machen aber immer noch einen relativ geringen Anteil aller Beschäftigten in Norwegen aus.
“Nach der Einführung von Maßnahmen zur Infektionskontrolle gegen das Coronavirus im März 2020 gab es einen Rückgang der nicht ansässigen Mitarbeiter. Wir wissen noch nicht, ob die neuen Einreisebestimmungen zu Beginn des Jahres 2021 im Januar dieses Jahres zu einem weiteren Rückgang geführt haben”, sagt Abteilungsleiter Tonje Køber von Statistics Norway.
Die meisten Ausländer, die zur Arbeit nach Norwegen kommen, sind als Einzelangestellte in norwegischen Firmen tätig. Darüber hinaus kamen im dritten Quartal 2020 6.400 Mitarbeiter mit ihrer ausländischen Firma nach Norwegen, um in Norwegen eingesetzt zu werden, so genannte entsandte Arbeitnehmer. Etwa 80 Prozent der entsandten Arbeitnehmer sind nicht ansässig.
Fast 63 Prozent aller gebietsfremden Arbeitnehmer kamen im vierten Quartal 2020 aus osteuropäischen EU-Ländern, fast 50.000 Menschen. Etwas mehr als 24 Prozent, 19.000, kamen aus den nordischen Ländern, davon 12.000 aus Schweden.
Die Zahl der Ausländer aus osteuropäischen EU-Ländern ging im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal um 18,5 Prozent zurück. Dies ist ein etwas größerer Rückgang als bei allen Ausländern (16,9 Prozent) und deutlich größer als bei den Beschäftigten aus nordischen Ländern (13 Prozent).
Im 2. zum 3. Quartal 2020 war Rückgang für Nichtansässige aus osteuropäischen EU-Ländern noch größer. Im zweiten Quartal 2020 betrug der knapp 13.000 Personen (22,7 Prozent), im dritten Quartal 15.000 (24 Prozent). DIe Zahl der Ausländer aus den nordischen Ländern, hauptsächlich Schweden, verringerte sich unwesentlich.
Noch im erste Quartal 2020, also letzte Quartal vor Beginn der Korona-Einschränkungen, gab es im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Anstieg von fast 2.000 Nichtansässigen (3,9 Prozent) aus osteuropäischen EU-Ländern.
Ausländer sind vor allem im Baugewerbe tätig. Im vierten Quartal 2020 waren es rund 23.000 (29,1 Prozent). Es folgen Unternehmensdienstleistungen (unter anderem die Vermietung von Arbeitskräften) mit etwas mehr als 17.000 (22,1 Prozent) und Industrie mit etwas mehr als 9.000 (11,8 Prozent) Ausländern. Insgesamt sind 63 Prozent aller Ausländer in diesen drei Branchen tätig.
In den meisten Branchen ist ein Rückgang im 4. Quartal 2019 gegenüber dem 4. Quartal 2020 zu verzeichnen. Den größten Rückgang gab es mit 33 Prozent in der Gastronomie und Hotelbranche. Der Rückgang bei Unternehmensdienstleistungen und Bau betrug 24,8 bzw. 11,5 Prozent.