
Ein norwegisches Industriekonsortium hat im vergangenen Jahr EU-Mittel erhalten, um Europas neuer Hauptlieferant für Seltene Erden zu werden. An dem Vorhaben sind der Düngemittelkonzern Yara, REEtec und das Forschungsinstitute SINTEF beteiligt.Im Bild: Pilotanlage im Herøya Industrial Park©Yara
Oslo, 16. April 2019. Norwegische Unternehmen und Institutionen haben aus dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, Horizont 2020, bisher Finanzmittel in Rekordhöhe von 8,3 Milliarden NOK erhalten. Der Gesamtwert der Projekte mit norwegischer Beteiligung beträgt 56 Milliarden NOK. Horizont 2020 ist das größte Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, das über einen Zeitraum von sieben Jahren (2014 bis 2020) mit fast 80 Milliarden Euro ausgestattet ist. Im März 2919 waren 65 Prozent der Mittel vergeben.
Durch das EWR-Abkommen können sich norwegische Unternehmen, öffentliche Unternehmen und akademische Einrichtungen gleichberechtigt mit Teilnehmern aus EU-Ländern um Fördergelder bewerben.
Vor allem die norwegische Wirtschaft beteiligt sich erfolgreich am Programm. Sie hat eine höhere Erfolgsquote als Universitäten, Hochschulen und andere Institutionen. Insgesamt hat sich die norwegische Industrie im Rahmen von Horizont 2020 für 2,7 Milliarden NOK beworben. Fast 60 Prozent dieser Mittel stammen aus dem Förderbereich „Gesellschaftliche Herausforderungen“.
In der jüngsten Aufforderung zur Einreichung von Projektvorschlägen hat sich Norwegen besonders gut in den Bereichen Klima und Umwelt bewährt. Fünf Forschungsprojekte werden von norwegischen Koordinatoren verwaltet.
“Dass norwegische Forscher mit ihren Klimaprojekten in der EU gewinnen, zeigt, dass sie Weltklasse sind. Ich bin stolz und erfreut, dass sich norwegische Akteure aus Forschung und Innovation im europäischen Wettbewerb so gut behaupten. Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ist es wichtig, politische Entscheidungen auf der Grundlage von forschendem Wissen zu treffen”, sagt Minister für Forschung und Hochschulbildung, Iselin Nybø (V).
Die Tatsache, dass Norwegen im Wettbewerb um eine rekordhohe Forschungsfinanzierung erfolgreich ist, werde der Bevölkerung im ganzen Land durch bessere öffentliche Dienstleistungen, gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit im Unternehmenssektor und bessere Qualität in der Forschung zugute kommen. Die Teilnahme verschaffe norwegischen Unternehmen auch Zugang zu den besten Forschungsumgebungen, Marktzugang und Zugang zu Kapital.
Die Regierung hat der EU mitgeteilt, dass Norwegen an Horizon Europe, dem nächsten Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, teilnehmen möchte. Das nächste Rahmenprogramm sieht Fördergelder für Forschung und Wissenschaft in Höhe von 100 Milliarden Euro vor. Die Vorbereitungen laufen.
Nach Angaben der Regierung hat Norwegen alles daran gesetzt, die Gestaltung des Rahmenprogramms so zu beeinflussen, dass norwegische Interessen so weit wie möglich gewahrt werden. So hat Norwegen unter anderem vorgeschlagen, dass die CO2-Abscheidung einen größeren Platz in Horizon-Europe-Programm einnehmen sollte. Die detailliertere Planung der Prioritäten soll in diesem Frühjahr beginnen.
In dem Schreiben an die Kommission hat Norwegen seine Teilnahme an Horizon Europe angekündigt. Damit soll der EU die Möglichkeit gegeben werden, die Teilnahme Norwegens zu planen und zu erleichtern. Diese Ankündigung ist jedoch nicht verbindlich. Erst nachdem die EU Horizon Europe verabschiedet hat, wird die Regierung eine endgültige Position zur Beteiligung Norwegens einnehmen und die Zustimmung des Storting zur Einbeziehung von Horizon Europe in das EWR-Abkommen einholen.
Finden Sie hier mehr Informationen zur norwegischen Beteiligung an Horizon 2020.