Oslo, 31. Januar 2018. Statnett hat Siemens seinen Status als qualifiziertes Unternehmen bei Ausschreibungen von Statnett-Projekten entzogen. Grund sei, dass ein slowakischer Subunternehmer des Münchner Industriekonzerns seine Mitarbeiter zu schlecht bezahlt habe, erklärte der staatliche Energiekonzern Statnett. Siemens habe trotz mehrerer Aufforderungen versäumt zu dokumentieren, dass diese Abweichungen korrigiert werden.
Statnett habe strenge Anforderungen für den Umgang mit Lohnzahlungen und Arbeitsbedingungen, so Statnett weiter. Dies werde in Übereinstimmung mit norwegischem Recht geregelt und sei eine Grundvoraussetzung für die Lieferung von Waren und Dienstleistungen an Statnett. “Daher haben wir uns nun entschieden, die Qualifikation für Siemens auszusetzen, bis wir glaubhafte Beweise dafür erhalten, dass die Abweichungen beendet sind“, sagt Elisabeth Vardheim, Executive Vice President von Statnett.
Die Unregelmäßigkeiten wurden 2016 im Zusammenhang mit einer Kontrolle in Trondelag aufgedeckt und betreffen die slowakische Firma Hesi. Die Siemens-eigene Tochtergesellschaft Koncar hat mehrere Verträge mit Statnett abgeschlossen und mietet in einigen Fällen einen Subunternehmer, der die Montage der gelieferten Transformatoren bei Statnett übernimmt.
“Wir erkennen bei unseren Lieferanten regelmäßig Abweichungen unterschiedlicher Art und erwarten von den Lieferanten eine zufriedenstellende Korrektur dieser Abweichungen. Unsere Beanstandungen werden normalerweise innerhalb einer angemessenen Zeit und in einer glaubwürdigen Weise berücksichtigt. In diesem Fall ist es trotz wiederholter Aufforderungen nicht passiert. Deshalb müssen wir leider diesen Schritt gehen”, betont Vardheim.
Nach dieser Entscheidung kann sich Siemens nicht mehr an Ausschreibungen von Statnett für neue Verträge beteiligen. Statnett werde die Situation genau beobachten und prüfen, ob sich das Problem auch auf bereits unterzeichnete Verträge auswirken wird.