Frankfurt am Main, 13. Juni 2017. Norges Bank Investment Management, Norwegens sogenannter Ölfonds, ist mit einem Anteil von 24,5 Milliarden Euro am Dax der größte Aktionär der „Deutschland AG“. Sein Dax-Anteil beläuft sich auf respektable vier Prozent. Darauf verwies Andreas Posavac, Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft IPREO, bei der Präsentation der Studie „Wem gehört die Deutschland AG?“.
Zur 20. Konferenz des Verbandes Deutscher Investor Relations in Frankfurt am Main sprach Posavac über die aktuellen Verschiebungen am deutschen Aktienmarkt. 2016 hätten sich die Besitzverhältnisse am deutschen Aktienmarkt – nicht zuletzt durch den Brexit – verschoben. So seien im dritten Quartal Abflüsse aus dem Vereinigten Königreich spürbar gewesen. Nutznießer seien asiatische Märkte und die USA. Aber auch Deutschland, Österreich und die Schweiz hätten profitiert.
Laut Posavac würden viele Portfolios strukturell neu ausgerichtet. Drei Trends seien ablesbar: der größere Einfluss der Stimmrechtsberater, die zunehmenden passiven Investments sowie die zunehmende Orientierung der Investoren, darunter auch viele der passiv verwalteten ETFs, an ethischen und sozialen Grundsätzen.
Eine Vorreiterrolle nehme dabei der Norwegische Staatsfonds ein. Dessen Ausrichtung sei für den deutschen Aktienmarkt von besonderer Bedeutung. Unter den 15 Top-Investoren des Dax, die Ende Dezember 2016 ein gutes Drittel der Dax-Aktien hielten, rangiere er mit großem Abstand vor The Vonguard (USA), Black Rock Fund Advisors (USA), der Deutschen Asset Management Investment Group, Black Rock (Deutschland), Lyxor sowie Deka-Investment.
Mit Blick auf die Aufteilung der verwendeten Investmentansätze falle auf, dass langfristig orientierte Value-Anleger im Dax besonders ausgeprägt sind. Darunter befinde sich auch der norwegische Staatsfonds, der im Schnitt 2,5 Prozent jedes Dax-Emittenten verwaltet. Norges Bank sei allerdings lediglich zweitgrößter Aktionär, getoppt durch die zur Blackrock-Gruppe gehörenden deutschen ETF-Einheit, die knapp drei Prozent des Streubesitzes hält.
Weltweit steuert der Norges Bank Investment Management ein Investitionsvolumen von umgerechnet etwa 850 Milliarden Euro.