
Peking, 7. April 2017. Norwegen und China normalisieren ihre bilateralen Beziehungen. Sieben Jahre nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Menschenrechtsaktivisten Liu Xiaobo, die zu einer diplomatischen Eiszeit zwischen beiden Ländern geführt hat, wurde Norwegens Premierministerin Erna Solberg bei ihrem China-Besuch von Premierminister Li Keqiang in Peking mit militärischen Ehren empfangen. Es war der erste offizielle China-Besuch eines norwegischen Ministerpräsidenten seit zehn Jahren. Am 19. Dezember hatten beide Länder eine gemeinsame Erklärung über die Normalisierung der bilateralen Beziehungen unterzeichnet.
Während der Gespräche vereinbarten Norwegen und China den Aufbau eines Konsultationsmechanismuses zwischen den Ministerien, um sowohl bilaterale als auch multilaterale Fragen zu besprechen. Damit sei der Rahmen für den politischen Dialog geschaffen, was eine essentielle Voraussetzung zur Sicherung der effektiven politischen Zusammenarbeit darstellt, sagte Solberg. Begleitet wurde die Regierungschefin von Außenminister Børge Brende und Industrieministerin Monica Mæland sowie einer Wirtschaftsdelegation und Verbandsrepräsentanten.
Beide Regierungschefs unterzeichneten sechs Verträge auf Regierungsebene sowie die Wiederaufnahme der Verhandlung über eine Freihandelszone. Vereinbart wurden die Einrichtung einer Norwegisch-Chinesischen gemischten Kommission für Wirtschaft und Handel, die technische und finanzielle Zusammenarbeit sowie die Kooperation in den Bereichen Sport, Forschung und Gesundheit. Premierminister Li zeigte ebenfalls Interesse an der Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Norwegen und China in der Arktis.
Solberg besuchte auch die Fudan University School of Management, die seit 1996 Beziehungen zur BI Norwegian Business School unterhält.