
Salechard, 6. Dezember 2021. Am 6. Dezember fand in Salechard in der Autonomen Region Jamal-Nenzen die erste Plenarsitzung der Hochrangigen Arktisbeamten (SAO) unter der russischen Präsidentschaft statt. 180 Delegierte aus den acht arktischen Anrainerstaaten, von sechs Organisationen der indigenen Völker, der sechs Arbeitsgruppen des Arktischen Rates sowie über dreißig Beobachter nahmen an der hybriden Sitzung teil. Auf der Agenda standen Themen des Zehnjahresplanes des Arktisches Rates sowie des Planes der russischenPräsidentschaft.
Die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Menschen in den arktischen Regionen, insbesondere der indigenen Völker, gehört zu den Priorität der russischen Präsidentschaft. Der designierten Sondergesandten für indigene und regionale Zusammenarbeit, Mikhail Pogodaev, gab einen Überblick über sein Mandat und seine zukünftige Arbeit. Zu den kommenden Initiativen gehören ein erweitertes Veranstaltungsprogramm sowie eine Reihe von Sonderberichten, die sowohl Herausforderungen als auch Best-Practice-Beispiele aus arktischen Regionen hervorheben.

Ein wesentlicher Teil des Treffens war den laufenden und neuen Projekten der sechs Arbeitsgruppen im Arktischen Rat und der Expertengruppe für Ruß und Methan gewidmet. Die Arbeitsgruppen stellten den Fortschritt ihrer Projektportfolios vor und gaben eine Übersicht der Zusammenarbeit in der Arktis bei so genannten Querschnittsthemen, beispielsweise bei Waldbrände oder der Auswirkungen des Klimawandels auf arktische Ökosysteme und Gesundheitsprobleme, die indigene Völker und andere arktische Bewohner betreffen.
„Dieses Treffen hat einmal mehr gezeigt, dass die Arbeitsgruppen die treibende Kraft der Ratsarbeit sind. Projekte zur Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel, Gewährleistung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung in der Arktis, Erforschung neuer Bedrohungen einschließlich Zoonosen, Digitalisierung des sprachlichen und kulturellen Erbes indigener Völker, Förderung der Widerstandsfähigkeit der Arktis gegenüber den Auswirkungen des Auftauens von Permafrostböden, Bewertung der Nordseeschifffahrt tragen bereits zu den Kernbereichen des strategischen Plans des Rates bei, sagte Botschafter Nikolay Korchunov, Leiter des SRH.
Weiter diskutierten die Delegierten über die Möglichkeit, intensiver mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten. In Salekhard unterstrich der Jugendbeauftragten der Präsidentschaft für internationale Zusammenarbeit in der Arktis, Mikhail Uksusov, die Notwendigkeit, das Potenzial der arktischen Jugend zu fördern. Darüber hinaus skizzierte Ekaterina Evay, die indigene Jugendbotschafterin von RAIPON, eine Reihe jugendbezogener Präsidentschaftsveranstaltungen, die eine Plattform bieten und eine gemeinsame Führung im arktischen Kontext erleichtern sollen.
Am Rande der Tagung trafen sich Vertreter des Arktischen Rates und des Arktischen Wirtschaftsrats zu einer Sondersitzung. Die Parteien erörterten die Schlüsselbereiche für die Zusammenarbeit, darunter nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung, blaue Wirtschaft, maritime Sicherheit sowie Bildung und Kapazitätsaufbau. Die Delegierten betonten die Notwendigkeit, die Synergien zwischen den jeweiligen Arbeitsgruppen des Rates weiter zu untersuchen, um die Möglichkeiten für eine künftige Zusammenarbeit unter Wahrung der Rechte indigener Völker zu erhöhen.
Im Anschluss an die Veranstaltung tagte vom 6 -9. Dezember der Young Leaders of the Arctic Council ICE in Salechard. In Moskau fand am 10. und 11. Dezember ein Arctic Food Festival statt.
Die nächste Plenarsitzung der Senior Arctic Officials‘ (SAO) ist für Mai 2022 in Archangelsk, Russland, geplant.
Russland hat im Mai 2021 den Vorsitz im Arktischen Rat übernommen und wird das zwischenstaatliche Forum bis zum Frühjahr 2023 leiten. Das russische Präsidentschaftsprogramm sieht für seine zweijährige Amtszeit vier Schwerpunktbereiche vor: Menschen in der Arktis und indigene Völker, Umwelt und Klimawandel, sozioökonomische Entwicklung und Stärkung des Arktischen Rates.
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