Norweger spüren Klimawandel – mehr Hitze und mehr Regen im Sommer 2019

Blick auf Meer und Abendhimmel in Larvik in diesem Sommer.©Magne Velle

Oslo, 3. September 2019. Norwegen hatte auch in diesem Jahr wieder einen heißen Sommer. Die Durchschnittstemperatur für das ganze Land lag nach Angaben des Meteorologischen Instituts von Juni bis August 2019 um 1,2°C über dem Durchschnittswert der Jahre 1961 bis 1990. In Westnorwegen und in Trøndelag wiesen einige Stationen Abweichungen von 2 bis 2,5 Grad über dem Normalwert auf.

An mehreren Stationen in Troms und in der Finnmark lagen die Durchschnittstemperaturen zwischen 0,5 und 1,5 Grad unter dem Normalwert. Der Niederschlag für das ganze Land betrug in diesem Zeitraum 110 Prozent des Normalwertes. Mehrere Stationen in Westnorwegen und Südnorwegen sowie einige Stationen in Ostnorwegen hatten eineinhalb Mal bis doppelt so viele Niederschläge wie normal. In Nordland und Troms dagegen kamen nur 60 bis 75 Prozent des üblichen Regens runter.

 Die heißesten Orte Norwegens waren in diesem Jahr 

  • Oslo – Bygdøy (Oslo) mit 17,1°C ;
  • Drammen – Berskog (Buskerud) und Tofte – Rulleto (Hurum, Buskerud) mit 17,0 ° C ( 0,9°C über dem Normalwert);
  • Sarpsborg (Østfold) 16.9°C (1.1 ° C über Normal).

Die kältesten Stationen waren

  • Gamanjunni (Kåfjord, Troms, 1237 m ü.M.) 4,9°C;
  • Juvvasshay (Lom, Oppland, 1894 m ü.M.) 5,0°C (1,8°C über dem Normalwert);
  • Kistefjell (Lenvik, Troms, 982 m ü.M.) und Sjufjellet (Balsfjord, Troms, 1020 m ü.M.) 6,3°C.

Die höchste Temperatur von 35,0°C wurde am 27. Juli am Flughafen Mosjøen ( Nordland) gemessen. Die niedrigste Temperatur betrug am 11. Juni  -6,6°C in Gamanjunni (Kåfjord, Troms).

Die nassesten Stationen waren

  • Basura (Etne, Hordaland) mit 1.063 mm Niederschlag;
  • Gullfjellet (Bergen, Hordaland) mit 1.024 mm Niederschlag;
  • Hundseid in Vikedal (Vindafjord, Rogaland) mit 930 mm Niederschlag (166 Prozent des Normalwerts).

Die trockensten Stationen waren

  • Sirbma (Tana, Finnmark) mit 54 mm Niederschlag (39 Prozent des Normalwerts);
  • Bahnhof Lønsdal (Saltdal, Nordland) mit 60 mm Niederschlag;
  • Lesja – Svanborg (Oppland) mit 94 mm Niederschlag (69 Prozent des Normalwerts);

In Basura (Etne, Hordaland) ging am 31. August mit 110,0 mm die größte Niederschlagsmenge runter. 

Wie das Meterologische Institut auf seiner Website schreibt, spürten die Norweger den Klimawandel in diesem Sommer mit Sturzbächen, Regenfällen, Hitzewellen, Waldbränden und Überschwemmungen. Nie zuvor wurde in Norwegen im Juli ein Wert von 35 Grad gemessen wie in diesem Jahr Mosjøen. 

©Met

“Mit dem Klimawandel müssen wir uns auf mehr Regen vorbereiten. Je wärmer es wird, desto mehr Feuchtigkeit kann die Luft aufnehmen und speichern. Dann regnet es auch mehr”, heißt es in dem Beitrag. In Zukunft werde es im Sommer sowohl häufiger als auch heftiger regnen. Auch werde Norwegen in den kommenden Jahren mehr Hitzewellen erleben. Die Anzahl der Hitzewellen hat bereits zugenommen und sie breiten sich über größere Gebiete aus.

Für alle Kommunen sei es wichtig, die klimatischen Herausforderungen bei der Gesamtplanung zu berücksichtigen. Infolge von Regenfluten und Überschwemmungen müssten mehr Regen beim Bau neuer Straßen, Häuser und Kindergärten eingeplant werden. Die Überwassersysteme müssten gewartet werden, damit das Wasser nicht in neue Straßen eindringt. Darüber hinaus müssten gute Gebietspläne erstellt werden, um zu vermeiden, dass neue Probleme entstehen. Mehr Hitzewellen, höhere Temperaturen und mehr Verdunstung erhöhten die Gefahr von Trockenheit und Waldbränden. Auf diese Bedingungen müssten sich sowohl die Feuerwehr als auch die Landwirtschaft vorbereiten.

Das norwegische Climate Services Center unter Leitung des Meteorological Institute bereitet Klimainformationen auf, die norwegischen Gemeinden helfen, sich an den Klimawandel anzupassen. 

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