
Oslo, 1. März 2019. Knapp 643.000 Kunden, darunter 577.200 Haushaltskunden und 65.500 Gewerbekunden, wechselten im vergangenen Jahr in Norwegen ihren Stromversorger – so viel wie nie zuvor.
Nach einer Umfrage des Norwegischen Wasserkraft- und Energiedirektorates NVE zum Lieferantenwechsel im vierten Quartal 2018 ergibt sich damit eine Umtauschquote von insgesamt 21 Prozent. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt von 1,9 Prozent.
“2018 hatten wir hohe Strompreise. Dann wissen die Kunden, welche Vereinbarungen sie getroffen haben. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe für den gewachsenen Lieferantenwechsel”, sagt Unternehmensberater Lars Ragnar Solberg gegenüber des Verbandes der Energieversorger, Energy Norway.
Der norwegische Strommarkt sei einer der am besten funktionierenden in Europa, und der Wettbewerb trage dazu bei, dass Norwegen zu den Ländern mit dem niedrigsten Strompreis gehört.
In diesem Winter allerdings hat Norwegen ungewöhnlich hohe Strompreise. Sie stiegen bereits im Sommer auf ein Rekordhoch, da unter anderem die Hitze die Wasserreserven schrumpfen ließ und Energie importiert werden musste.Laut NVE lieferten die Wasserkraftwerke 2018 13 Milliarden Kilowattstunden weniger als üblich.
Der Durchschnittspreis der nordischen Strombörse lag 2018 bei 42,3 NOK pro Kilowattstunde. Dies ist der höchste Wert seit 2010, als der Preis bei 42,5 NOK lag. Die kalten Witterung sorgt jetzt dafür, dass mehr Strom verbraucht wird als je zuvor.
Nach Einrichtung einer gemeinsamen Plattform der norwegischen Versorgungsunternehmen dauert ein Wechsel des Anbieters nur ein bis zwei Tage.