
Oslo, 16. November 2023. Der staatliche norwegische Flughafenbetreiber Avinor befindet sich aufgrund des Rückgangs der Passagierzahlen in und nach der Korona-Pandemie in einer schwierigen finanziellen Situation. Um keine Flughäfen schließen zu müssen, will die Regierung die Flughafensteuer, die die Fluggesellschaften an den Flughafenbetreiber zahlen, in den Jahren 2023 und 2024 um 200 Millionen NOK erhöhen. Eine weitere Erhöhung sei für 2025 und 2026 möglich, teilt die Regierung mit. Avinor betreibt in Norwegen 43 Flughäfen, darunter viele kleine Airports.
Wie Verkehrsminister Jon-Ivar Nygård sagte, müsse sichergestellt werden, dass Passagiere und Fluggesellschaften im ganzen Land weiterhin ein gutes Angebot erhalten. Es sollen keine Flughäfen geschlossen werden.
Avinor geht davon aus, dass das Flugangebot länger als bisher angenommen reduziert wird. Das Unternehmen erzielt seine Einnahmen aus dem Betrieb von Flughäfen. Weniger Reisende bedeute geringeres Einkommen, teilt das Verkehrsministerium mit. Der Einkommensausfall habe eine ernste Situation für das Unternehmen geschaffen. Der Staat werde als Eigentümer die notwendigen Maßnahmen ergreifen.
Der Gewinn aus dem Betrieb des Flughafens Oslo und anderer größerer Flughäfen hat es Avinor ermöglicht, unrentable Flughäfen in den Regionen zu betreiben. Dies wird als Avinor-Modell bezeichnet. Die Einnahmen stammen hauptsächlich aus der Nutzung der Flughäfen durch die Fluggesellschaften sowie aus kommerziellen Einnahmen.
Neben der Erhöhung der Flughafensteuer werde geprüft, ob die fiskalische Fluggaststeuer gesenkt werden sollte, um Teile der Steuererhöhung auszugleichen. „Die Erhöhung der Flughafengebühren, die die Fluggesellschaften an Avinor für die Nutzung der Flughäfen zahlen, ist etwas höher als die Preiserhöhung, aber deutlich niedriger als das, was Avinor selbst vorgeschlagen hat. Das bedeutet, dass wir die Gesamtabgabenhöhe für die Luftfahrtindustrie berücksichtigen“, sagt Nygård.
Eine Möglichkeit der Entlastung bestehe auch darin, dass der Staat die Finanzierung von Aufgaben übernehmen sollte, die Avinor derzeit wahrnimmt, um wichtige gesellschaftliche Funktionen sicherzustellen, einschließlich Aufgaben im Zusammenhang mit der Bereitschaft von Krankenwagen und der Grenzkontrolle. Darüber hinaus erwägt die Regierung, Avinor die Erlaubnis zu erteilen, nicht steuerfreie Waren in den Duty-Free-Läden zu verkaufen. Dies könnte unter anderem den Verkauf lokal produzierter Waren ermöglichen.
Im Zusammenhang mit der Beurteilung, welche Maßnahmen umgesetzt werden sollen, sei auch eine Unternehmensprüfung notwendig. Sie werde sich unter anderem mit der weiteren Rationalisierung bei Avinor und den Investitionen des Unternehmens befassen.