
Oslo, 13. November 2023. Der Willy-Brandt-Preis 2022, der jährlich von der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung vergeben wird, geht in diesem Jahr an die Borgund videregåande skole in Ålesund und die Handwerkskammer Münster. Der Vorstand der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung unter Leitung seiner Co-VorsitzendenSverre Myrli, Mitglied des norwegischen Parlaments, und Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär a.D., begründet die Entscheidung für die beiden Preisträger mit deren herausragendem Engagement bei der Förderung der norwegisch-deutschen Beziehungen. Der diesjährige Willy-Brandt-Preis wird am 28. November 2023 in Oslo verliehen. Die Laudationes halten die norwegische Arbeitsministerin Tonje Brenna und der deutsche Botschafter Dr. Detlef Wächter.
Durch ihre über 20-jährige, engagierte Austauscharbeit von Auszubildenden im Handwerk hätten die Borgund vidaregåande skole in Ålesund und die Handwerkskammer Münster wesentlich zur bilateralen Verständigung beigetragen, teilt die Deutsch-Norwegische Willy-Brandt Stiftung mit. Beide Einrichtungen arbeiten seit 2003 kontinuierlich im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms für Auszubildende zusammen. In dieser Zeit haben aus Norwegen ca. 230 und aus dem Bezirk der Handwerkskammer Münster gut 330 junge Menschen am deutsch-norwegischen Austausch teilgenommen. Im Laufe der Zeit erhielt er auch den Titel „Let’s go: Auslandspraktika in der handwerklichen Ausbildung“ / „Gjør Det“.
Auf beiden Seiten beteiligen sich eine Vielzahl von Betrieben mit ihren Ausbildern, Fach- und Sprachlehrer sowie Begleiter der Bildungseinrichtungen an dem Programm.

Sowohl die Borgund vidaregåande skole in Ålesund als auch die Handwerkskammer Münster weisen über
zwei Jahrzehnte zusammen mit den beteiligten Unternehmen ein über ihre eigentliche Aufgabe der
Berufsausbildung in ihrem Arbeitsbereich hinausgehendes, zusätzliches und freiwilliges,
beeindruckendes Engagement mit der gesamten Organsiation der jährlichen Austausche auf, heißt es in einer Pressemitteilung. Auszubildende aus den Beruftsgruppen Tischler und Zimmerer aus Westfalen waren die Ersten, die nach Ålesund reisten. Inzwischen hat sich das Projekt auf neun Berufsgruppen ausgeweitet und sich in die norwegische und die deutsche Handwerkerausbildung eingepasst. In Norwegen besuchen die Auszubildenden zuerst zwei Jahre lang eine Berufsschule und lernen danach zwei Jahre im Betrieb. In Deutschland gibt es eine dreieinhalb-jährige Ausbildung, in der Theorie in der Berufsschule und Praxis in Betrieben parallel laufen.
Im Jahr 2000 wurde der erste Norwegisch Deutsche Willy-Brandt-Preis an den norwegischen Deutschland-Korrespondenten Jahn Otto Johansen und die Übersetzerin Gabriele Haefs verliehen. Seitdem wird der Preis jährlich an Personen oder Institutionen vergeben, die mit ihrer Arbeit einen besonders verdienstvollen Beitrag zum Ausbau des norwegisch-deutschen Verhältnisses geleistet haben.