
Oslo, 30. Oktober 2023 (aktualisiert am 2. November). Das erste der beiden Brückenelemente für die Randklev-Brücke wurden am Montag, 30. Oktober, an Land gehoben. Der dafür gemietete Kran, der aus Dänemark nach Norwegen verbracht wurde, kann Lasten von knapp 270 Tonnen heben. Das zweite Element wurde am 2. November an Land gebracht. Beide Elemente werden nun auf etwaige Schäden untersucht. Bane NOR hat jetzt einen Marktdialog mit Auftragnehmern für die neue Randklev-Brücke aufgenommen. Unter anderem gibt es Gespräche mit der Deutschen Bahn. Das Interesse seitens der Unternehmen an der Beteiligung zum Wiederaufbau der Brücke sei groß, teilt Bane Nor mit.
Zum Wiederaufbau der Brücke gibt es drei Varianten: Aufbau mit den alten Stahlelementen, Einbau neuer Stahlelemente oder Bau einer ganz neuen Brücken. Mit der Deutschen Bahn steht Bane Nor in Kontakt, um eine Lösung für provisorische Brückenfelder zu finden, falls die in den Fluss eingestürzten Brückenfelder nicht wiederverwendet werden können. Die Entscheidung, ob eine Übergangslösung der Deutschen Bahn benötigt wird, werde voraussichtlich Ende November fallen, teilt Bane Nor BusinessPortal Norwegen auf Anfrage mit.
Wenn eine Wiederverwendung der Brücketeile nicht möglich ist, bietet Bane Nor einen schlüsselfertigen Auftrag für die Arbeiten an. Eine entsprechende Ankündigung soll in Woche 45 erfolgen, wenn die Brückenkonstruktionen an Land gebracht und eine Einschätzung vorgenommen wurde, ob sie wiederverwendet werden können.
„Wir führen verschiedene Messungen durch und suchen auch mittels Ultraschall nach versteckten Rissen und Schwachstellen im Stahl. Wir wissen, dass es einige Schäden gibt, aber wir müssen jetzt feststellen, ob die Brückenelemente wiederverwendet werden können“, sagt Eisenbahndirektor Eivind Bjurstrøm. Der Zustand der Brückenelemente werde entscheiden, wie schnell die Randklev-Brücke wieder aufgebaut werden kann. „Wenn wir die Brückenelemente wiederverwenden können, können wir die Dovrebanen schneller für den Durchgangsverkehr öffnen, als wenn wir eine völlig neue Brücke bauen müssten. Auch aus Sicht der Nachhaltigkeit sei die Wiederverwendung die beste Lösung“, so Bjurstrøm.
Neben dem Neubau oder der Reparatur von Brückenelementen muss auch das eingestürzte Fundament ersetzt werden. Das neue Fundament soll über eine größere Grundfläche verfügen und besser vor Erosion und Untergrabung schützen.
„Das Fundament wird nach den heutigen technischen Anforderungen errichtet, die sich seit dem Bau der ursprünglichen Brücke naturgemäß geändert haben. Bevor mit dem Bau eines neuen Fundaments begonnen werden kann, muss das zerstörte Fundament unter Berücksichtigung aktueller Umweltanforderungen entfernt werden“, sagt Bjurstrøm.
Die Randklev-Brücke südlich von Ringebu wurde während des extremen Wetters „Hans“ schwer beschädigt. Die großen Wassermengen im Gudbrandsdalslågen führten dazu, dass eines der Brückenfundamente einstürzte und zwei der Brückenelemente im Fluss versanken.
„Wir arbeiten daran, diesen Abschnitt so schnell wie möglich öffnen zu können, damit wir Personen und Güterverkehr wieder klima- und umweltfreundlich mit der Bahn durch Gudbrandsdalen transportieren können“, so der Eisenbahndirektor.

Obwohl Bane NOR derzeit mit Hochdruck an der Öffnung der Brücke arbeitet, werde diese Arbeit einige Zeit in Anspruch nehmen, teilt Bane Nor mit. Man wisse im Voraus nicht, wann das passieren könnte, Bane Nor geht aber davon aus, noch vor Weihnachten einen Zeitplan vorlegen zu können.
„Es ist sehr wichtig, wieder durchgehende Züge auf der Dovrebanen zu bekommen, um die Zahl der Lastkraftwagen und Autos durch Gudbrandsdalen zu reduzieren. Ein einzelner Güterzug entspricht 30 LKWs, und wir arbeiten hart daran, Reisenden und Unternehmen auf der Strecke wieder einen umweltfreundlichen Transport anbieten zu können“, sagt Bjurstrøm.
Am Montag, der 30. Oktober, wurde auch der Zugverkehr zwischen Ringebu und Dombås wiedereröffnet. Hier war es durch das Extremwetter Hans zu mehreren kleineren Erdrutschen entlang der Strecke gekommen.
Finden Sie hier eine Präsentation zum Wiederaufbau der Brücke.
Finden Sie hier ein Video eines Frühstückstreffens bei Bane Nor über die Situation der Brücke (in Norwegisch).