Norwegen fällt im europäischen Kaufkraft-Ranking immer weiter zurück

Kaufkraft je Einwohner©GfK Kaufkraft Europa 2023

Nürnberg, 24. Oktober 2024. Norwegen liegt im internationalen Kaufkraft-Ranking nur noch auf Platz acht. Im Vorjahr belegte das Land noch Platz vier. 2015 stand Norwegen sogar noch auf dem dritten Platz. Nach der jüngsten Studie „Gfk Kaufkraft 2023“ des Marktforschungsinstituts GfK verfügt jeder Norweger über ein Einkommen (ohne Steuern und Sozialabgaben) in Höhe von 26.301 Euro – 30 Euro mehr als jeder Deutsche, aber 23.291 Euro weniger als ein Einwohner in der Schweiz. Die Menschen in Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg haben die höchsten Nettoeinkommen in Europa. Der größte Gewinner des Jahres ist Irland, das im gesamteuropäischen Vergleich um gleich vier Plätze nach vorne rückte. Liechtenstein, das Land mit der höchsten Kaufkraft in Europa, bringt es auf 63.011 Euro pro Einwohner.

Die einkommensstärksten norwegischen Regionen sind Asker/Bærum, Oslo und Stavanger. Asker/Bærum bringt es auf eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 32.209 Euro. Den letzten Platz belegt die Region Midt-Telemark mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 22.813 Euro.

Kaufkraft je Einwohner der norwegischen Regionen.

Die Pro-Kopf-Kaufkraft in Europa beträgt 2023 im Schnitt 17.688 Euro. Das bedeutet ein Wachstum von nominal 5,8 Prozent im Vergleich zum revidierten Vorjahreswert. Allerdings weisen die 42 Länder Europas deutliche Unterschiede auf. In Belarus, im Kosovo und in der Ukraine ist die Kaufkraft am geringsten.

Für das Jahr 2023 haben die Europäer insgesamt rund 12,1 Billionen Euro zur Verfügung, die sie für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub, Mobilität oder auch Konsumwünsche ausgeben können.

Innerhalb der Kaufkraft-Top 10 gab es einige Veränderungen. So rücken Island und Dänemark um jeweils einen Rang nach vorne auf die Plätze vier und fünf, während sich Österreich sogar um zwei Plätze auf den siebten Rang verbessert. Norwegen verschlechtert sich hingegen um vier Ränge, Deutschland um einen und das Vereinigte Königreich um drei. Dadurch rutschen die drei Länder an das Ende der Kaufkraft-Top 10. 

Insgesamt liegen 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber stehen 26 Länder, deren Pro-Kopf-Kaufkraft unterdurchschnittlich ist – inklusive Spanien, das mit 16.449 Euro pro Kopf etwas unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Schlusslicht bildet wie in den Vorjahren die Ukraine. Dort haben die Menschen nur 2.478 Euro pro Kopf und damit exakt 14 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung. 

„Auch in diesem Jahr verzeichnen die europäischen Länder im Schnitt ein deutliches Kaufkraftplus von fast 6 Prozent, das die immer noch hohe Inflation aber trotzdem nicht vollständig abfangen kann. Doch nicht in jedem europäischen Land ist die Kaufkraftentwicklung gleich: Während Irland beispielsweise um vier Ränge nach oben klettert, verschlechtert sich das benachbarte Vereinigte Königreich um drei Plätze. Und auch innerhalb der Länder hat sich einiges getan – wie zum Beispiel in der Tschechischen Republik, wo die Platzierungen in diesem Jahr kräftig durchgemischt werden, oder auch in Polen und Frankreich, wo die Schere zwischen kaufkraftstarken und -schwachen Regionen immer größer wird. Ein etwas positiver Trend lässt sich aber zwischen den 42 Ländern erkennen: Zwar sind die Unterschiede immer noch sehr hoch, was das Ausgabepotenzial angeht, allerdings schließt sich die Kaufkraftschere immerhin etwas“, erklärt Tim Weber, GfK-Experte im Bereich Geomarketing.

Die Kaufkraft bezeichnet das verfügbare Einkommen ohne Steuern und Sozialabgaben inklusive Transferleistungen und wird pro Kopf und Jahr in Euro als Index ausgewiesen. Die GfK Kaufkraft bezieht sich auf die nominal verfügbaren Einkommen. Dies bedeutet, dass die Werte nicht inflationsbereinigt sind. Basis der Berechnung sind neben Daten der Einkommensteuerstatistik einschlägige Statistiken zur Berechnung von Transferleistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute.

Von der allgemeinen Kaufkraft bestreiten die Verbraucher alle Ausgaben für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, aber auch Energiekosten, private Altersvorsorge und Versicherungen sowie andere Ausgaben, beispielsweise für Urlaub, ihre Mobilität und Konsumwünsche.

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