
Oslo, 6. Oktober 2024. Norwegens Finanzministerium hat im Rahmen der Vorstellung des Haushaltsentwurfes für 2024 aktuelle wirtschaftliche Kennzahlen veröffentlicht. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, herrsche in der norwegischen Wirtschaft nach wie vor eine hohe Aktivität, auch wenn sich das Wachstum abgeschwächt hat. Das Lohn- und Preiswachstum sei weiterhin hoch. Für die Zukunft geht das Ministerium davon aus, dass die Beschäftigung hoch und die Arbeitslosigkeit niedrig bleiben wird. Es wird erwartet, dass die Inflation sinkt, aber es wird einige Zeit dauern, bis sie wieder das Ziel von zwei Prozent erreicht.
Anhaltend hohe Preissteigerungen seien mittlerweile die größte wirtschaftspolitische Herausforderung, weil sie die Chancen der Menschen auf mehr Wohlstand und einen sicheren finanziellen Alltag untergraben würden. Das Budget werde innerhalb verantwortungsvoller finanzieller Grenzen gehalten, um einen erhöhten Zinsdruck zu vermeiden. Das Ziel bestehe darin, die gute Ausgangslage zu bewahren, indem die Arbeitslosigkeit niedrig und die Beschäftigung hoch gehalten werden und gleichzeitig der Preisanstieg abgeschwächt und die Kaufkraft der Menschen letztendlich gesteigert werden könne, teilt das Ministerium mit.
Russlands Angriff auf die Ukraine, eine Rekordzahl an Flüchtlingen und ein hohes Kostenwachstum würden dazu führen, dass die Ausgaben in mehreren Bereichen gesteigert werden. Die Regierung werde weiterhin gute Sozialleistungen für alle gewährleisten und sich um die Schwächsten kümmern. Sicherheit und Bereitschaft hätten höchste Priorität und Norwegen werde sich für die Ukraine und die Menschen auf der Flucht einsetzen.
Die Verwendung der Fondsmittel im Jahr 2024 entspricht 2,7 Prozent des geschätzten Wertes der staatlichen Pensionskasse im Ausland zu Beginn des nächsten Jahres. Dies liegt deutlich unter dem langfristigen Richtwert der Aktionsregel von drei Prozent. Der Haushaltsvorschlag sieht eine Erhöhung des Anteils der Fondsmittel am Trend-BIP für das norwegische Festland von 9,9 Prozent im Jahr 2023 auf 10,3 Prozent im Jahr 2024 vor. Nach den Modellrechnungen des Finanzministeriums ist dies im Haushaltsvorschlag für 2024 der Fall. Dies würde sich bis zum nächsten Jahr nahezu neutral auf die Aktivität der norwegischen Wirtschaft auswirken.
Tabelle: Wichtigste Wirtschaftszahlen im Staatshaushalt 2024 1
2022 | 2023 | 2024 | 2025 | |
Bruttoinlandsprodukt Festlandnorwegen (Volumen) | 3.8 | 0,6 | 0,8 | 1.9 |
Beschäftigung, Menschen | 3.9 | 1.3 | 0,1 | 0,5 |
Arbeitslosenquote, registriert (Höhe) | 1.8 | 1.8 | 2,0 | 2.1 |
VPI | 5.8 | 6,0 | 3.8 | 2.5 |
CPI-JAE | 3.9 | 6.4 | 4.1 | 2.7 |
Rückzug aus SPU, Prozent 2 | 2.7 | 3,0 | 2.7 | .. |
Ölbereinigtes Haushaltsdefizit, NOK Mrd | 282,7 | 290,5 | 336,5 | .. |
Strukturelles, ölkorrigiertes Haushaltsdefizit, Mrd. NOK | 338,6 | 372,3 | 409,8 | .. |
Strukturelles, ölkorrigiertes Haushaltsdefizit, Anteil am Trend-BIP für das norwegische Festland | 9.5 | 9.9 | 10.3 | .. |
Veränderung des strukturellen, ölkorrigierten Haushaltsdefizits als Anteil des Trend-BIP für das norwegische Festland 3 | -1.1 | 0,4 | 0,4 | .. |
Geschätzter Beitrag des Haushaltsvorschlags zum BIP für das norwegische Festland im Jahr 2024, Prozentpunkte 4 | .. | .. | 0,0-0,1 | .. |
¹ Schätzung für 2023–25. Prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorjahr, sofern nicht anders angegeben.
2 Strukturelles, ölkorrigiertes Defizit als Prozentsatz des Kapitals des Government Pension Fund Global (SPU) zu Jahresbeginn.
3 Veränderung zum Vorjahr in Prozenteinheiten.
4 Basierend auf Berechnungen mit den Makromodellen KVARTS (0,0) und NORA (0,1). Die Zahlen müssen als Wirkung des Haushalts für 2024 im Vergleich zu einem Referenzpfad interpretiert werden, bei dem alle Einnahmen- und Ausgabenposten im Einklang mit dem Trendwachstum der Wirtschaft wachsen. Die Berechnungen berücksichtigen unter anderem, dass unterschiedliche Ausgaben und Einnahmen unterschiedliche Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit haben. Sie basieren auf der gesamten öffentlichen Verwaltung, also der Gemeindeverwaltung und der Landesverwaltung.
Quellen: Statistics Norway, Nav und das Finanzministerium