Weltweit größter schwimmender Offshore-Windpark offiziell in Norwegen eröffnet

Kronprinz Haakon von Norwegen verbindet zwei Kabel anlässlich der offiziellen Eröffnung des Windparks Hywind Tampen. Zu seiner Linken der norwegische Premierminister Jonas Gahr Støre und Equinors Vizepräsidentin für Erneuerbare Energien in Norwegen, Siri Espedal Kindem.  Links: Kjetil Hove, Executive Vice President von Equinor für den norwegischen Festlandsockel.©Ole Jørgen Bratland / Equinor

Oslo, 23. August 2023. Heute wurde in Norwegen der Windpark Hywind Tampen eröffnet, der weltweit größte schwimmende Windpark. Kronprinz Haakon von Norwegen steckte die Stecker zusammen, um den erzeugten Strom der Windanlagen zu Gullfaks und Snorre zu bringen – den ersten Öl- und Gasfeldern der Welt, die Strom aus Offshore-Windenergie beziehen und so den CO2-Ausstoß reduzieren.

Es wird erwartet, dass Hywind Tampen die CO2-Emissionen wichtiger Öl- und Gasproduzenten in der Nordsee um 200.000 Tonnen pro Jahr reduzieren wird. „Es ist eine mutige Investition in ein bahnbrechendes Projekt der Gullfaks- und Snorre-Partnerschaften und Enova. Wir verfügen über wertvolle Erfahrungen aus der Zulieferindustrie, die wichtig sein werden, wenn wir gemeinsam daran arbeiten, die Offshore-Windenergie in Norwegen und weltweit weiterzuentwickeln und für die Zukunft zu skalieren. Ich möchte allen danken, die dazu beigetragen haben. Dies ist eine industrielle Entwicklung, auf die wir stolz sein können.“ sagt Kjetil Hove, Executive Vice President für den norwegischen Festlandsockel bei Equinor.

Der Windpark besteht aus elf Windturbinen, die auf dem von Equinor entwickelten schwimmenden Hywind-Konzept basieren. Hywind Tampen verfügt über eine Systemkapazität von 88 MW und soll rund 35 Prozent des jährlichen Strombedarfs auf den fünf Plattformen Snorre A und B sowie Gullfaks A, B und C decken. Der Windpark wird vom Bürostandort von Equinor in Bergen verwaltet.

Während des Baus des Windparks im Juni 2023.© Ole Jørgen Bratland/Equinor

„Vor 40 Jahren war Gullfaks für Equinor der wichtigste Qualifikationstest für die Feldentwicklung auf dem norwegischen Festlandsockel in der Nordsee. Wir werden die Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Projekt nutzen, um noch besser zu werden. Wir werden größer bauen, Kosten senken und eine neue Industrie auf den Schultern der Öl- und Gasindustrie aufbauen“, sagt Siri Kindem, Leiterin des Geschäftsbereichs erneuerbare Energien bei Equinor In Norwegen.

Innerhalb von fünf Jahren hat sich das Projekt vom Reißbrett bis zur Fertigstellung entwickelt. 60 Prozent der Auftragswerte des Projekts wurden an norwegische Lieferanten vergeben.

DIe Wirtschaftsförderagentur Enova und der NoX-Fonds des norwegischen Unternehmenssektors haben das Projekt mit 2,3 Milliarden NOK bzw. 566 Millionen NOK unterstützt, um die Technologieentwicklung im Bereich Offshore-Windenergie und Emissionsreduzierungen voranzutreiben.

Die Investitionsprognose für das Projekt liegt derzeit bei etwa 7,4 Milliarden NOK. Als der Entwicklungs- und Betriebsplan vorgelegt wurde, wurden die Entwicklungskosten auf etwa fünf Milliarden NOK geschätzt. Der Anstieg sei auf eine Kombination aus COVID-bedingten Kosten, verspäteten Lieferungen, Qualitätsproblemen bei einigen Lieferungen und Folgeeffekten zurückzuführen. Darüber hinaus hätten gestiegene Marktpreise, Währungseffekte und Lieferantenentschädigungen für COVID-19-Effekte dazu beigetragen. Gleichzeitig seien die erwartete CO2-Steuer und der Gaspreis gestiegen, was sich positiv auf die Projektwirtschaft ausgewirkt habe, teilt Equinor mit.

Das Projekt weist nach Angaben des Unternehmens im Vergleich zum schwimmenden Offshore-Windpark Hywind Scotland, der der weltweit erste schwimmende Offshore-Windpark war, erhebliche Kostenverbesserungen auf. Bereinigt um die Preisentwicklung seit 2016/2017 liegen die Investitionskosten für Hywind Tampen pro installiertem MW um etwa 35 Prozent niedriger als bei Hywind Scotland.

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