
Oslo, 9. August 2023. Am Montag traf das Extremwetter „Hans“ mehrere Orte in Norwegen mit voller Wucht. Dovrebanen, Rørosbanen, Bergensbanen, Kongsvingerbanen und Gjøvikbanen wurden geschlossen. Gleiches gilt aufgrund von Regenwasser für die Hovedbanen und Gardermobanen nördlich von Lillestrøm. Am Donnerstag informierte Bane Nor, dass die Gardermobanen zwischen Lillestrøm und Eidsvoll ab Donnerstagnachmittag, 16 Uhr, mit reduziertem Verkehr geöffnet wird und auch auf der Kongsvingerbanen wieder Züge fahren. Wie die norwegische Eisenbahndirektion Bane Nor mitteilte, könne es dauern, bis die Züge wieder auf die Gleise gebracht werden, selbst wenn das Wasser mancherorts zurückgeht.
Die Strecke Hønefoss-Geilo auf der Bergensbanen ist nach Überschwemmungen für den Verkehr wieder freigegeben. Der Güterverkehr wird wieder aufgenommen. (Stand 13. August 2023)
Aktuelle Informationen gibt Bane Nor in einem Verkehrsupdate auf seiner Website.
Überblick über die aktuelle Situation des Norwegischen Wasserressourcen und Energiedirektorates NVE
Bereits am Sonntagabend hat die Eisenbahndirektion darüber informiert, dass die Røros-Bahn und die Dovre-Bahn ab Montagmorgen um 08:00 Uhr geschlossen werden sollen.

Bane NOR hat interne Kräfte mobilisiert und erhält außerdem Hilfe von externen Geologen und Geotechnikern, um die Situation zu beurteilen und die Fundamente von Brücken und anderen Bauwerken zu untersuchen.

Die Gardermobanen, auf der die Züge zum Flughafen Gardermoen fahren, war am Montagnachmittag wegen Überschwemmungen in Leirsund geschlossen. „Bei Leirsund ist der Fluss Leira über die Ufer getreten. Am späten Dienstagabend füllte sich der Tunnel am Bahnhof mit großen Mengen Wasser. Unser Einsatzteam hat nachts daran gearbeitet, Wasser abzupumpen und die Strecke zu reinigen, aber es besteht immer noch die Gefahr, dass das Wasser wieder ansteigt, wenn es erneut zu regnen beginnt“, erklärt Henning Bråtebæk, amtierender CEO von Bane NOR.
Auf der Bergen-Linie gibt es große Herausforderungen zwischen Geilo und Hønefoss. Durch große Wassermassen und mehrere Erdrutsche kommt es sowohl auf der Strecke als auch auf der Straße zu erheblichen Schäden an der Infrastruktur. Es besteht weiterhin die Gefahrenstufe rot für Erdrutsche, was bedeutet, dass die Sanierungsarbeiten warten müssen.
„Wir haben jetzt ca. 50 kleine und große Punkte auf der Bergen-Linie, an deren Verbesserung wir arbeiten, bevor wir die Linie wieder für den Verkehr zwischen Finse und Hønefoss öffnen können. Die größte Herausforderung bestehe nun darin, dass wir mancherorts mit Personal und Material nicht dorthin gelangen könnten, weil Erdrutschgefahr bestehe oder die Straße gesperrt sei“, erklärt Bråtebæk.
Auf der Dovrebanen wurde die Eisenbahnbrücke über den Fluss Lågen in Richtung Ringebu auf der Westseite verlegt. Es gibt viel Wasser im Fluss und große Kräfte sind am Werk. Der Zugverkehr hinter Ringebu ist seit Montag gesperrt und bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
Auf den Linien Dovre, Røros und Rauma kam es außerdem zu mehreren kleineren Erdrutschen. Hier gibt es viel Wasser im Nebengelände, Bäche und Flüsse. Wann der volle Verkehr wieder öffnet, ist momentan unklar.
In Drammen baut Bane NOR eine neue Doppelstrecke von Drammen nach Kobbervikdalen und der Bahnhof Drammen wird modernisiert. Unter anderem wird er um 40 cm erhöht wird, um besser gegen Überschwemmungen gewappnet zu sein. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Drammen bauen Bane Nor außerdem eine neue Stadtbrücke über den Fluss Drammen.
Bane NOR hat auch mehrere Bauprojekte im Gange. Bei diesen Projekten würden Gebäude so gebaut, dass sie weitaus extremeren Wetterbedingungen standhalten als vor 100 Jahren. Neue Abschnitte würden so ausgelegt, dass sie einem 200-jährigen Hochwasser standhalten. Dies geltensbesondere für die Regenwasseranlagen, die Dimensionierung von Aufschüttungen sowie Höhen und Ausrichtungen zum Grundwasser und zu Wasserstraßen, teilt Bane Nor mit.