
Oslo, 19. Juni 2023. In Übereinstimmung mit dem Regulierungsplan hat der Staatsverwalter in Vestland den Antrag des gemeinsamen Projekts der Straßenbaubehörde Statens vegvesen und der norwegischen Bahnbehörde Bane Nor zum Bau eines Straßen- und Schienentunnels (FAS) für die Seeentsorgung von Tunnelmassen im Sørfjord genehmigt. Insgesamt wurden Lizenzen für die Entsorgung von bis zu neun Millionen Kubikmetern Tunnelmasse verteilt auf drei Deponien beantragt. Für jeden Tunnelabschnitt ist eine Meeresdeponie geplant. Die Deponie wird dort angelegt, wo der Fjord sehr tief ist. Die höchste Füllhöhe liegt 50 Meter unter der Fjordoberfläche.
Das Projekt soll für eine schnellere und sicherere Verbindung sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene zwischen Arna und Stanghelle sorgen. Geplantet Baubeginn der Tunnel ist 2024. Das Bauprojekt hat im Nationalen Verkehrsplan gegenwärtig aber keine Priorität.
„Die Lizenz der Landesverwaltung ist ein wichtiger Meilenstein für das Projekt. Die neue Lösung für Straße und Schiene zwischen Arna und Stanghelle verläuft in einem Tunnel. Jetzt haben wir eine genehmigte Lösung für die Abraumentsorgung“, sagt Katrine Sælensminde Erstad, Projektmanagerin der Straßenbehörde Statens vegvesen.
Bei einem so großen Überschuss an Abraum sei die Meeresdeponie die einzig realistische Alternative zur Entsorgung großer Teile der Tunnelmassen. Die Lösung führe zu deutlich geringeren Kosten und Treibhausgasemissionen als andere Praktiken, und die Folgenabschätzung zeige, dass es keine erheblichen langfristigen Umweltfolgen geben werde, teilt Statens vegvesen mit. Für das Projekt sei es von großer Bedeutung, dass die Meeresdeponie während der Bauphase einen effizienten Tunnelbetrieb gewährleistet. Die Rücksichtnahme auf die Verkehrssicherheit, die Verkehrsteilnehmer und die örtlichen Gemeinden mache es nahezu unmöglich, alle Massen über das Straßennetz zu transportieren. Auch der Transport über längere Distanzen sei hinsichtlich der Treibhausgasemissionen ungünstig.
Unsere Analysen zeigen, dass die Entsorgung auf See insgesamt die beste Alternative ist. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, ein Gleichgewicht zwischen Auswirkungen auf die Umwelt, Kosten und Folgen für die lokale Umwelt entlang der Strecke zu finden“, sagt Sælensminde Erstad. Der Entsorgung auf einer Meeresdeponie müsse im Zusammenhang mit einer Alternative gesehen werden. Auch jede andere Entsorgung oder Nutzung der Tunnelmasse an Land oder im Meer hätte Folgen für die Umwelt.
Negative Umweltauswirkungen von Meeresdeponien bestünden hauptsächlich in der Bauphase. Am wichtigsten sei es, die Ausbreitung von Feinstoffen (Schluff und Ton) im Fjord zu verhindern.
Das Verbundprojekt hat an der Optimierung der Deponielösung gearbeitet und ein neues, geschlossenes System entwickelt, um Gesteinsmassen und Feinanteile über Schächte im Gebirge in eine sichere Tiefe zu transportieren. Durch Querröhren in den Tunneln werden die Massen in geschlossene Schächte transportiert und direkt im Sørfjord deponiert. Die neue Lösung soll Kosten sparen, Risiken reduzieren und sich positiv auf die Umwelt auswirken.
Der Regulierungsplan sieht vor, dass die Gesteinsmassen über lange Stahlrohre von temporären, schwimmenden Kaianlagen herabgebracht werden sollen. Mit der Schachtlösung entfallen die geplanten Kaianlagen. Die Tatsache, dass der Steintransport in Berghallen stattfindet, stelle eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu einer Außenkai-Lösung dar, bei der LKWs Tunnelsteine in Stahlrohre kippen.
Die neue Schachtlösung erfordert eine regulatorische Änderung. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Bergveränderungen mit Berghallen und wechselnden Streckenführungen für Zugangs- und Verkehrsstollen. Auch in den Tageszonen werden einige regulatorische Änderungen erforderlich sein. Die größte Änderung wird darin bestehen, dass die Meeresdeponie in Romslo an den etwas weiter östlich gelegenen Standort Naustvika zu verlegen.
In Absprache mit den Kommunen Bergen, Vaksdal und Samnanger wird die norwegische öffentliche Straßenverwaltung / Bane NOR den Beginn der Änderung der Vorschriften vor dem Sommer 2023 bekannt geben. Ziel des Verbundvorhabens ist es, im Herbst 2023 einen Planungsvorschlag einer öffentlichen Konsultation zu unterziehen. Die Ausarbeitung des Planungsvorschlags erfolgt in engem Dialog mit den Kommunen, die als Planungsträger die Planänderungen übernehmen müssen.
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