Hurtigruten Norwegen stellt erstes emissionsfreies Postschiff vor

Das erste Null-Emissionsschiff von Hurtigruten soll unter anderem mit einfahrbaren Segeln mit Solarpanelen ausgestattet sein.©Vard Design

Hamburg/Oslo, 7. Juni 2023. Die Reederei Hurtigruten, Betreiber von sieben Schiffen auf der traditionsreichen Postschiffroute, hat das erste emissionsfreie Postschiff vorgestellt, das ab dem Jahr 2030 die 34 Häfen zwischen Bergen und Kirkenes verbinden soll. Entsprechend der Sea Zero-Initiative will das Unternehmen die gesamte Flotte im Laufe der Zeit auf Nullemissionen umstellen.

Das Schiff soll mit Batterien ausgestattet werden, die in den Häfen mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen geladen werden. Mit der Kombination aus 60-Megawatt-Batterien und moderner Windtechnologie soll das Schiff neue nachhaltige Lösungen bieten – darunter einfahrbare Segel mit Solarpanelen, optimierte Manövrierfähigkeit durch Künstliche Intelligenz (KI), gegenläufige Propeller und mehrere einfahrbare Strahlruder.

Der Batterieladestand soll an den Außenseiten des Schiffes angezeigt werden. Dank der verbesserten, KI-gestützten Manövrierfähigkeit könne die Brücke, von der aus der Kapitän und die Crew das Schiff steuern, deutlich kleiner ausfallen, teilt Hurtigruten mit. In Anlehnung an ein Flugzeugcockpit werde die KI auch Daten erfassen, um den Andockvorgang zu optimieren.

Die stromlinienförmige Form des neuen Null-Emissions-Postschiffs sorge nicht nur für einen geringeren Luftwiderstand und reduziere damit den Energieverbrauch, sondern erhöhe zugleich den Komfort der Passagiere an Bord. Neben den großzügigen Außenbereichen sollen große Fensterflächen unvergleichliche Ausblicke auf die norwegische Küste bieten.

Die Bedienung der Kabinenbelüftung läuft über eine interaktive, mobile App, mit der die Passagiere den eigenen Wasser- und Energieverbrauch messen und so zur Minimierung des Energieverbrauchs beitragen können.

„Als wir vor über einem Jahr das „Sea Zero“-Projekt gestartet haben, standen wir vor der Herausforderung, nicht zu wissen, welche Technologien uns im Jahr 2030 zur Verfügung stehen werden. Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, möchten wir bestehende Lösungen verbessern und den Weg für neue Innovationen ebnen“, sagt Hedda Felin, CEO von Hurtigruten Norwegen. „Einige technologische Lösungen bestehen bereits, müssen aber noch weiterentwickelt werden, um ihren erfolgreichen Einsatz in der Seefahrt zu gewährleisten. Manche Ideen stecken auch noch in Kinderschuhen und erfordern umfassende weitere Entwicklungsschritte. Nach einer intensiven Evaluation haben wir die vielversprechendsten Technologien für unsere Postschiffe ausgewählt. Wir sind entschlossen, innerhalb weniger Jahre ein Schiff zu bauen, das alle anderen in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit übertrifft.“

Das geplante neue emissionsfreie Hurtigruten-Postschiff wird 135 Meter lang und verfügt über 270 Kabinen, die Platz für 500 Gäste und 99 Besatzungsmitglieder bieten.

Zwei der sieben Postschiffe von Hurtigruten wurden bereits mit einem Hybrid-Antrieb ausgestattet, ein drittes folgt im Herbst. Gleichzeitig würden die fünf weiteren Schiffe Technologien, die die CO2-Emissionen um 25 Prozent und die NOx-Emissionen um 80 Prozent reduzieren, teilt Hurtigruten mit. 

Hurtigruten Expeditions, das Schwesterunternehmen von Hurtigruten Norwegen, stellte 2019 mit MS Roald Amundsen das weltweit erste Hybrid-Expeditionsschiff vor. Von den sieben Schiffen der Expeditionsflotte verfügen mittlerweile drei über einen Hybrid-Antrieb.

Die Hurtigruten Group feiert in diesem Jahr ihr 130-jähriges Bestehen. Heute gliedert sich die Reederei in zwei Einheiten: Hurtigruten Norwegen mit seinen traditionellen Postschiffen und Hurtigruten Expeditions.

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