
Trondheim, 3. Mai 2023. Am 6. Mai erlebt die Welt ein Spektakel der ganz besonderen Art: Im Vereinigten Königreich wird König Charles III. in der Westminster Abbey zum König gekrönt – mit allem Pomp und Ritualen, die die britischen Royals ausmachen. Abgesehen von Großbritannien haben die europäischen Monarchien die Krönung abgeschafft. In Norwegen wurde die Krönung durch eine Unterzeichnungszeremonie ersetzt. Dabei werden auch die königlichen Insignien aus der Schatzkammer geholt.
Die norwegischen königlichen Insignien sind in einem Gewölbe im erzbischöflichen Palast in Trondheim ausgestellt (Erkebispegården) und bestehen aus der Königskrone, dem königlichen Apfel des Königs, dem Zepter des Königs, dem nationalen Schwert, der Krone der Königin, dem nationalen Apfel der Königin, dem Zepter der Königin, dem Erbprinzenkrone, das Salbhorn sowie zwei Landesbanner. Die meisten norwegischen Insignien wurden von König Carl Johan auf eigene Kosten erworben, als er 1818 im Nidarosdom gekrönt werden sollte.
König Haakon VII. war der letzte gekrönte norwegische König. Kurz nach der Krönung 1906 wurde die Krönungsklausel aus der Verfassung gestrichen. Als König Haakon 1957 starb, drückte König Olav den starken persönlichen Wunsch aus, Gottes Segen für sein Königtum zu erhalten. Damit wurde die kirchliche Signiertradition fortgeführt.

König Haakon VII. und Königin Maud waren somit die letzten Royals in Norwegen, die eine Krone trugen. Die norwegischen königlichen Insignien werden jedoch immer noch bei der Unterzeichnung des Monarchen und dem Tod des Monarchen verwendet. Während der Aufbahrung nach dem Tod von König Olav im Jahr 1991 wurde die königliche Krone in der Schlosskapelle auf den Sarg gelegt. Und als König Harald im Juni desselben Jahres im Nidarosdom die Krönungsdokumente unterzeichnete, lagen während der Zeremonie die Königs- und die Königinnenkrone auf dem Altar.

Die Insignien wurden bisher im Zusammenhang mit vier Krönungen und zwei Unterzeichnungen verwendet.©Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeider
„Die Königskrone ist das symbolträchtigste Objekt in Norwegen“, sagt Geir Thomas Risåsen, Projektmanager für die königliche Insignienausstellung im Garten des Erzbischofs. „Sie zeigt, dass Norwegen eine Monarchie ist. Aus diesem Grund wird sie vor allen in norwegischen Botschaften im Ausland und bei Verwendung des Staatswappens über dem Staatswappen abgebildet. Auch die Königskrone mit ihren bunten Edelsteinen ist ein beeindruckendes Stück Goldschmiedekunst aus der Empirezeit.“
Das norwegische Königspaar wird zwar nicht nach London reisen, doch anlässlich der Krönung in Großbritannien gibt es am Samstag, den 6. und Sonntag, den 7. Mai, freien Eintritt zur Royal Regalia Exhibition.
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