
Nach der Überquerung der sieben Weltmeere kehrte das norwegische Schulschiff Statsraad Lehmkuhl am 15. April nach Bergen zurück und eröffnet damit die One Ocean Week©Eivind Senneset / Gemeinde Bergen
Oslo, 17. April 2023. In Bergen findet in dieser Woche vom 15. bis 21. April die One Ocean Week statt – eine Festival mit Konferenzen, Debatten, Erfahrungsaustausch, Konzerte und Umzügen im Zusammenhang mit der nachhaltigen Nutzung des Meeres. Initiiert wurde die One Ocean Week von der norwegischen Regierung mit dem Ziels, die Arbeit des internationalen Ozeanpanels, dessen Vorsitz Norwegens Premierminister gemeinsam mit dem Präsidenten von Palau innehat, in einen nationalen Kontext zu stellen. Darüber hinaus soll die One Ocean Week die Gesamtpolitik der Regierung für ein „grünes Energiedach“ für die Ozeane aufzuzeigen, Bewusstsein schaffen und Wissen darüber teilen, wie wichtig die Ozeane für eine nachhaltige Zukunft sind. Mit diesem Auftrag war das Ausbildungsschiff Statsraad Lehmkuhl in den vergangenen 20 Monaten um die Welt gesegelt, hat 55.000 Seemeilen zurückgelegt und 36 Häfen auf der ganzen Welt besucht. Am Tag der Eröffnung der One Ocean Week fuhr der Großsegler mit den singenden Kadetten in der Takelage wieder in den Heimathafen Bergen ein – begleitet von vielen kleinen Booten. König Harald begrüßte die Besatzung.
„Norwegen ist ein Pionierland im Meeresmanagement, aber unser Ziel ist es, noch besser zu werden. Gesunde und produktive Ozeane sind eine Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum. In Zukunft werden wir mehr Nahrung und Energie aus dem Meer, mehr Seetransport und mehr Land für neue Meeresindustrien benötigen. Gleichzeitig müssen wir die Ressourcen der Ozeane sichern, schützen und bewahren. Für diese Regierung ist es entscheidend, dass das, was gut für die Meereswirtschaft ist, auch gut für die Meeresumwelt ist“, sagt Premierminister Jonas Gahr Støre auf der Meereskonferenz im Rahmen der One Ocean Week.

Premierminister Jonas Gahr Støre, Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide, Öl- und Energieminister Terje Aasland, Fischerei- und Meeresminister Bjørnar Skjæran, Arbeits- und Integrationsministerin Marte Mjøs Persen und Entwicklungsministerin Anne Beathe Tvinnereim am Steuerrad der „Statsraad Lehmkuhl“ ©Paul S. Amundsen
Mitglieder der norwegischen Regierung sprachen während verschiedener Veranstaltungen über aktuelle Gefahren, denen die Ozeane ausgesetzt sind, aber auch über das Potenzial, das in der Erschließung der Meerresressourcen liegt. Das Ozean-Panel wies auf Offshore-Windenergie als einen wichtigen Beitrag zum rechtzeitigen Umbau der Wirtschaft hin, um die Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig die Produktion sauberer Energie zu steigern, die fossile Brennstoffe schrittweise ersetzen soll. „Das Meer kann einen großen Teil der erneuerbaren Energie beitragen, die wir brauchen, um Norwegen weiterzuentwickeln und grüne Industriearbeitsplätze entlang der gesamten Küste zu bauen. Wenn wir jedoch mit der Offshore-Windinvestition erfolgreich sein wollen, müssen wir gute Vorkehrungen für die Koexistenz mit bestehenden Industrien treffen“, sagt Öl- und Energieminister Terje Aasland.
Thema der Diskussion war auch die illegale und unregulierte Fischerei an mehreren Orten der Welt. Wenn die globale Ernährungssicherheit zunehmend von Nahrungsmitteln aus dem Meer abhängig sein wird, sei dies eine Herausforderung, die gelöst werden muss. „Natur und Klima sind auch im Meer eng miteinander verbunden. Der blaue Wald mit Algen und Kelp, Seegräsern und Mangroven beherbergt viele Arten und reiche Ökosysteme und trägt dazu bei, Kohlenstoff zu speichern und den Klimawandel abzuschwächen. Der blauer Wald trägt zu einem lebendigen Ozean bei und bietet gleichzeitig Möglichkeiten für neue und wichtige Geschäftsmöglichkeiten“, sagt Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide.
Der Premierminister führt den Vorsitz im International Ocean Panel. Das Gremium besteht aus 17 amtierenden Staats- und Regierungschefs aus aller Welt und hat einen Aktionsplan erarbeitet, wie das Meer besser gepflegt und nachhaltig genutzt werden kann.