
Der gesamte öffentliche Nahverkehr soll in Oslo bis Jahresende emissionsfrei sein.©Ruter/Øystein Dahl Johansen
Oslo, 16. April 2023. 183 neue elektrische Gelenkbusse rollen seit dem 16. April durch die Straßen der norwegischen Hauptstadt. 137 weitere E-Busse werden noch in diesem Jahr dazukommen. Bis Ende des Jahres soll der öffentliche Nahverkehr in der Hauptstadt nahezu emissionsfrei sein. Dann fahren Straßenbahnen, U-Bahnen, Busse und Boote mit Strom.
Oslo erreicht das Ziel eines emissionsfreien Nahverkehrs fünf Jahre früher als geplant. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Ausschreibungen mit entsprechenden Umweltanforderungen angepasst wurden, heißt es in einer Pressemitteilung von Ruter AS, der Verwaltungsgesellschaft für den öffentlichen Verkehr in Oslo und Teilen von Viken. „Wir haben zusammen mit den Lieferanten Null-Emissions-Technologie angefordert, erforscht und getestet, als der Markt noch unreif und die Technologie teuer und unsicher war. In den Ausschreibungen haben wir formuliert, was wir erreichen wollten. Der Markt reagierte mit emissionsfreien Lösungen, und es ging schneller, als sich irgendjemand hätte vorstellen können“, sagt Bernt Reitan Jenssen, CEO von Ruter.
Um das Ziel eines emissionsfreien Busbetriebs bis 2028 zu erreichen, bestand auch die Notwendigkeit, die Kapazität zu erweitern und die Busanlagen zu elektrifizieren. Neue Umweltauflagen im ÖPNV erforderten neben den traditionellen Service-, Park- und Waschanlagen mehrere Busanlagen, die für das Aufladen von Elektrobussen aufgerüstet wurden. Ruter und Bussanlegg AS bereiten den Übergang zum emissionsfreien Busverkehr in Oslo seit 2015 vor.
„Die Busanlage Stubberud ist ein wichtiger Baustein, um den Übergang zu emissionsfreien Bussen in Oslo zu erleichtern. Mit dieser modernen Einrichtung ist alles bereit für einen noch effizienteren Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel der Hauptstadt, sagt Cato Hellesjø, CEO von Sporveien AS, Besitzer der Infrastruktur.
Die 18 Meter langen Gelenkbusse des polnischen Unternehmens Solaris Bus & Coach sp. z o.o verfügen über ein Batteriepaket von über 500 kWh, was eine Reichweite von über 250 Kilometern ermöglicht. Sie sind mit einem zentral eingebauten Elektromotor von 240 kW ausgestattet. Die Batteriekapazität der neuen Busse bedeutet, dass die Busse nur noch an der Busanlage aufgeladen werden müssen. Die Busse haben einen barrierefreien Zugang, mehrere Bildschirme, Außenlautsprecher zur Kundeninformation und Außentürbeleuchtung. Darüber hinaus gibt es in jedem Bus zwei integrierte Kindersitze.
Bei der Inbetriebnahme der Busse am 16. April musst die Busabfahrt der Linie 30, die gegen 12.00 Uhr erfolgen sollte, wegen technischer Probleme abgesagt werden.