Norwegische Zentralbank erhöht Leitzins auf drei Prozent

Ida Wolden Bache, Gouverneurin der norwegischen Zentralbank, erläuterte die Entscheidung der Zentralbank Norges Bank auf einer Pressekonferenz.©Norges Bank/ Screenshot

Oslo, 23. März 2023. Norwegens Zentralbank Norges Bank hat den Leitzins von 2,75 Prozent auf drei Prozent angehoben. Der Ausschuss für Geldpolitik und Finanzstabilität der Norges Bank ist der Ansicht, dass ein höherer Leitzins erforderlich ist, um die Inflation einzudämmen. Die Inflation liege deutlich über dem Ziel, heißt es in einer Pressmitteilung. Das Wachstum der norwegischen Wirtschaft verlangsame sich, aber die Wirtschaftstätigkeit bleibe hoch. Der Arbeitsmarkt sei angespannt und das Lohnwachstum nehme zu.

„Es besteht erhebliche Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung, aber wenn die Entwicklung so verläuft, wie wir es jetzt erwarten, wird der Leitzins im Mai weiter angehoben“, sagt Gouverneurin Ida Wolden Bache.

Seit dem Dezemberbericht seien die Energiepreise deutlich gesunken, und die Verbraucherpreisinflation sei niedriger gewesen als prognostiziert. Andererseits sei die Arbeitslosigkeit etwas niedriger gewesen als prognostiziert, und es gebe Anzeichen dafür, dass die Verlangsamung der norwegischen Wirtschaft geringer ausgefallen ist als im Dezember erwartet. Ein höheres Lohnwachstum und eine schwächere Krone als prognostiziert treibe die Inflation voran. Daher sei der Ausschuss der Ansicht, dass der Leitzins in Zukunft auf ein etwas höheres Niveau als früher vorausgesagtangehoben werden muss, um die Inflation auf den Zielwert zu senken.

Die künftige Entwicklung des Leitzinses werde von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen, teilt Norges Bank mit. Wenn sich die Krone als schwächer erweist als prognostiziert oder der Druck in der Wirtschaft anhält, könne ein höherer Leitzins als derzeit prognostiziert erforderlich werden, um die Inflation auf den Zielwert zu senken. Wenn die Inflation schneller sinkt oder die Arbeitslosigkeit stärker als prognostiziert ansteigt, könne der Leitzins niedriger als projiziert ausfallen.

Die Leitzinsprognose wurde gegenüber dem geldpolitischen Bericht vom Dezember nach oben revidiert und deutet auf einen Anstieg des Leitzinses auf rund 3,5 Prozent im Sommer hin.

Auch zu den jüngsten Ereignissen auf dem Kontinent äußerte sich die Zentralbankgouverneurin auf der Presskonferenz. Sie betonte, dass sie nicht davon ausgeht, dass sich dies auf die norwegische Wirtschaft ausweitet. „Wir sehen keine Anzeichen dafür, dass norwegische Banken Liquiditätsprobleme haben. Sie sind profitabel und solide und gut gerüstet, um Verluste und Marktturbulenzen zu überstehen“, so Wolden Bache.

Im geldpolitischen Bericht von März 2023 weist Norges Bank darauf hin, dass die Hauspreise in diesem Jahr aufgrund gestiegener Kreditzinsen und vieler unverkaufter Häuser weiter fallen werden. Gleichzeitig impliziere die Leitzinsprognose, dass der Hypothekenzins Anfang nächsten Jahres auf 4,8 Prozent steigen wird, schreibt die Bank.

Finden Sie hier den geldpolitischen Bericht von März 2023.

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