
München, 8. März 2023. Unter dem Titel: „Zeitenwende – Ukraine: Weckruf für ein notwendiges europäisches Konzept für einen gesamtstrategischen Verbund aus Sicherheit, Wirtschaft und Geostrategie am Beispiel der skandinavischen und baltischen Länder“ fand nach der Pandemie bedingten Zwangspause am 8. März 2023 erstmals wieder eine Präsenzveranstaltung des Skandinavische Wirtschaftsforum SWIFO statt. Auf Einladung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gab General a.D. Dr. Klaus Naumann, früherer Generalinspekteur der Bundeswehr und ehemaliger Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, einen Überblick über die drängenden Herausforderungen der Zeit. Schwerpunkt seiner Ausführungen waren die geostrategischen Änderungen und Herausforderungen vor dem Hintergrund der anstehenden Erweiterung der NATO um Schweden und Finnland.

General Dr. Naumann erwartet vom Beitritt Schwedens und Finnlands wichtige Impulse, beispielsweise in Form materiellen Beiträgen zur kollektiven Verteidigung, aber auch als Folge der Kompetenz und Erfahrung, über die beide Länder im Sicherheitsbereich verfügen. Der Beitritt werde das geostrategische Gewicht des Nordens deutlich stärken. „Sicherheit ist nicht alles, aber ohne Sicherheit ist alles nichts“, erklärte Naumann. Die Zeitenwende werde es erfordern, die Energiewende unumkehrbar zu machen und damit auch die Abhängigkeiten zu reduzieren und die Infrastruktur der westlichen Länder, einschließlich der Pipelines auf hoher See, effektiv zu schützen. Militärische Sicherheit, Sicherung der Energieversorgung und weitere wirtschaftliche Entwicklung seien nur in ihrer Gesamtheit und wechselseitigen Abhängigkeit zu verstehen und zu bewältigen, erklärte der General a.D..
Die Veranstaltung zum Thema Sicherheit und Ukraine am 8. März war bereits die 25. Veranstaltung des Skandinavischen Wirtschaftsforums SWIFO. Das Forum wurde vor über zehn Jahren als eine gemeinsamen Initiative der nordischen Konsulate im Freistaat Bayern und bilateral tätiger Rechtsanwälte gegründet. Inzwischen hat es sich als SWIFO Plus (www.swifoplus.de ) um die baltischen Länder erweitert und damit seine Kontaktbasis verstärkt. Das SWIFO versteht sich als Plattform für Begegnungen und Anbahnung von Geschäftskontakten zwischen den nordischen Ländern und Bayern.

Voraussichtlich schon im Juli wird die nächste Veranstaltung des SWIFO Plus stattfinden – dann wieder unter Federführung des norwegischen Konsulats. Eine entsprechende Einladung sprach die Firma BayWa AG aus. Das Juni-Treffen wird sich mit Wirtschaftsthemen befassen – konkret mit Geschäftsmöglichkeiten zwischen deutschen und nordischen Unternehmen im Bereich Wasserstoff. Im Januar dieses Jahres hatte eine norwegischen Unternehmerdelegation Bayern besucht und beim bayerischen Wirtschaftsministerium über Kooperationsmöglichkeiten beraten. Die geplante Veranstaltung im Juni kann an diese Gespräche anknüpfen.
Max Aschenbrenner
Norwegischer Honorarkonsul