Nel ASA: „bigger better focused“

Oslo, 1. März 2023. Die Wasserstoffindustrie hat nach Einschätzung von Nel-CEO Håkon Volldal im zurückliegenden Jahr endgültig den Übergang von kleinen zu Projekten im großen Stil vollzogen. 2022 seien laut Nels Forschung Bestellungen für fast 5 GW Elektrolysegerätkapazität angekündigt worden. Auch Nel selbst habe diesen riesigen Sprung mitgemacht. Der Auftragsbestand habe sich innerhalb eines halben Jahres infolge mehrerer großer Projekte mehr als verdoppelt und man habe weiterhin erhebliche neue Produktions- und Projektausführungskapazitäten hinzugefügt, heißt es in Volldals Begleitschreiben zum Nel-Jahresbericht 2022.

Das erhebliche Investitionsvolumen, das letztlich auch auf das Ergebnis durchschlägt, könne man aber nicht ewig aufbringen. „Wir brauchen einen Weg zur Branchenführerschaft, der es Nel auch ermöglicht, profitabel zu werden, und dies wird in unserer Geschäftsstrategie skizziert, die unter dem Motto ‚bigger better focused‘ steht.“ So werde man die Elektrolyse-Produktionskapazität sowohl in Norwegen als auch in den USA weiter ausbauen, da ein höheres Volumen der Schlüssel zur Erschließung der Rentabilität und zum Aufbau von Vertrauen bei den Kunden ist. 

Zudem werde Nel weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren, um die Effizienz (OPEX) und die Kosten (CAPEX) seiner Ausrüstung zu verbessern. Ziel sei die beste Technologie in Bezug auf die Gesamtbetriebskosten für den Kunden, betonte Volldal. Zugleich gehe es um Qualitätsverbesserungen jenseits der Technologie: „Wir müssen reifen, verbessern und professionalisieren, wie wir arbeiten, um einen Mehrwert für Kunden zu schaffen und die Rentabilität zu verbessern.“

Schließlich müsse man sich konzentrieren. Volldal, der erst kürzlich die Führung von Nel übernommen hat, sieht darin eine seiner obersten Prioritäten.  „Wir können nicht in allem die Größten und Besten sein. Um eine führende Position in der Branche zu erreichen und Nel profitabel zu machen, müssen wir uns auf das konzentrieren, was wir wirklich gut machen.“

So habe Nel sich von der Bereitstellung kompletter Wasserstoffanlagen weltweit verabschiedet und auf die Lieferung von Elektrolyse-Stapeln und Gastrennmodulen nach Europa und Nordamerika spezialisiert. Dadurch könne man standardisierte Lösungen mit weniger Risiko und höheren Margen liefern. Auch in Sachen Kraftstoff wird der Schwerpunkt wird auf der Entwicklung einer Hochleistungslösung für europäische und nordamerikanische Volumenkunden liegen. 

Nel hat laut Geschäftsbericht den Umsatz und andere Betriebsergebnisse von 2021 bis 2022 um 25% steigern können. Das Unternehmen hat im Jahr 2022 Aufträge in höhe von 2 275 Millionen NOK (2021: 967 Millionen NOK) angenommen, was Ende 2022 zu einem rekordhohen Auftragsrückstand von 2 613 Millionen NOK führte, ein Plus von 112 % gegenüber 2021.

Im Bereich Kraftstoffe musste Nel seine Erwartungen korrigieren und  eine Wertminderung anderer immaterieller Vermögenswerte um 31 Millionen NOK anerkennen.

Der Kassensaldo lag zum Jahresende 2022 bei 3 139 Millionen NOK (2021: 2 723). Nel sammelte am 23. März 2022 1 500 Millionen NOK an Bruttoerlösen in einer Privatplatzierung.

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