
Oslo, 27. Januar 2023. Ein gutes Streckenangebot im ganzen Land, ein klimafreundlicherer Luftverkehr, gute Lohn- und Arbeitsbedingungen, ökonomische Nachhaltigkeit und ein sicherer und vorhersehbarer Drohnenbetrieb – das sind die Ziele Norwegens für die weitere Entwicklung der Luftfahrt. Am 27. Januar stellte die Regierung ihre Nationale Luftfahrtstrategie „Nachhaltige und sichere Luftfahrt – Nationale Luftfahrtstrategie“ vor, die die Rahmenbedingung benennt, mit denen sie die norwegische Luftfahrt in Zukunft sichern und weiterzuentwickeln will.
„Bei nachhaltiger und sicherer Luftfahrt geht es darum, sich um das Klima und die Umwelt, die Mitarbeiter, die in der Luftfahrt arbeiten, die Passagiere im ganzen Land zu kümmern, und dass es für die Akteure der Branche ein wirtschaftliches Operieren möglich sein muss. Die Strategie befasst sich mit all diesen Aspekten, mit Zielen, Mitteln und Maßnahmen“, sagt , sagt Verkehrsminister Jon-Ivar Nygård.
Die Folgen der Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise in Europa und gestiegene Treibstoffpreise machten es erforderlich, sich mit den Rahmenbedingungen für die Entwicklung der norwegischen Luftfahrt zu befassen. Gleichzeitig erfordere der Klimawandel Maßnahmen in allen Sektoren, einschließlich der Luftfahrt, heißt es in einer Pressemitteilung der Regierung.
Die Strategie gliedert sich in vier Hauptbereiche, deren gemeinsamer Nenner Nachhaltigkeit ist. Darüber hinaus enthält sie ein Kapitel zu Drohnen.
Gutes Streckenangebot im ganzen Land
Ziel der Regierung ist es, dass alle Landesteile Zugang zu einem effizienten und geografisch gut erreichbaren Flugroutenangebot haben. Die aktuelle Flughafenstruktur soll erhalten und weiterentwickelt werden. In Mo i Rana soll ein neuer Flughafen gebaut werden, der Flughafen in Bodø soll gemäß den bestehenden Plänen fertiggestellt werden.
Um den Reisebedarf der Bevölkerung im ganzen Land zu decken, kauft der Staat Flugrouten, sogenannte BAV-Strecken, für die keine kommerzielle Basis besteht. Im Zeitraum April 2022 bis März 2023 wurden rund 900 Millionen NOK für diesen Zweck verwendet.
Der Regierung geht es auch darum, dass der staatliche Flughafenbetreiber Avinor über Rahmenbedingungen verfügt, die es dem Unternehmen ermöglichen, ein zukunftsorientiertes dezentrales Flughafennetzwerk aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln. Die Regierung werde daher das Avinor-Modell* mit Eigen- und Kofinanzierung fortsetzen und die gesellschaftlichen Aufgaben von Avinor aufrechterhalten. Das bedeutet auch, dass der steuerfreie Einkauf im Duty Free an den Flughäfen in Norwegen erhalten bleibt. Die Duty-Free-Läden tragen in großem Umfang zur Finanzierung des Flughafen-Betreibers Avinor bei.
Klimafreundlicherer Luftverkehr
Kurzfristig sind die CO2-Steuer und die Teilnahme am EU-Quotensystem die wichtigsten Instrumente für einen klima- und umweltschonenderen Luftverkehr. Darüber hinaus werde die Regierung die schrittweise Einführung von nachhaltigem Flugkraftstoff unter anderem durch Umsatzanforderungen anregen und sich für die Entwicklung emissionsarmer und emissionsfreier Technologien in der Luftfahrt einsetzen.
„Bereits in der ersten BAV-Beschaffung, die ab 2024 gilt, werden wir uns mit den Anforderungen an Low- und Zero-Emission-Technologie befassen. Wir werden auch einen möglichen Pilotentwicklungsvertrag in Betracht ziehen, um die schrittweise Einführung emissionsfreier und emissionsarmer Flugzeuge in Norwegen zu beschleunigen“, sagt Nygård.
Gute Lohn- und Arbeitsbedingungen
Die Fluggesellschaften müssen geordnete und menschenwürdige Lohn- und Arbeitsbedingungen bieten. Die Regierung will Sozialdumping durch eine genauere Überwachung der Branche verhindern. Sie werde sich dafür einsetzen, dass der Einsatz von fliegendem Personal auf Flugrouten in Norwegen den norwegischen Vorschriften unterliegt, soweit dies mit dem EWR-Abkommen vereinbar ist.
Ökonomische Nachhaltigkeit
Ziel der Regierung ist es, dass die Luftfahrt Rahmenbedingungen hat, die es ermöglichen, ohne staatliche Subventionen langfristig rentabel zu arbeiten.
„Wir wollen das Avinor-Modell weiterführen, weil es zu einer weitgehend selbstfinanzierenden Luftfahrtbranche beiträgt. Die finanziellen Gewinne der großen Flughäfen decken die Verluste der kleinen Avinor-Flughäfen ab, was dazu beiträgt, eine dezentrale Flughafenstruktur aufrechtzuerhalten. Diese Struktur hat unserem Land gute Dienste geleistet und wird dies auch in Zukunft tun. Mit der neuen Technologie auf dem Weg denke ich, dass das goldene Zeitalter des Kurzstreckennetzes noch nicht angebrochen ist“, so der Verkehrsminister.
Sicherer und vorhersehbarer Drohnenbetrieb
Die Regierung will ein weiteres nachhaltiges Wachstum des Drohnengeschäfts in Norwegen sicherstellen und einen vorhersehbaren Zugang zum Luftraum ermöglichen. „Unsere Position als führendes Land im Drohneneinsatz muss aufrechterhalten werden“, sagt Nygård.
Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Entwicklung des Drohnengeschäfts in einem Rahmen stattfindet, der die nationale Sicherheit gewährleistet, insbesondere angesichts der jüngsten Vorfälle mit unerwünschten und illegalen Drohnenaktivitäten. Die Regierung werde daher nun weiter prüfen, wie der Staat zur Verhinderung und Bekämpfung illegaler Drohnenflüge beitragen kann.
*Avinor ist eine hundertprozentige staatliche Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter dem norwegischen Ministerium für Verkehr und Kommunikation und ist für 43 staatliche Flughäfen verantwortlich.
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