Norwegen erschließt weitere Gebiete für Öl- und Gasförderung

Oslo, 24. Januar 2023. Norwegens Regierung will weitere Gebiete in der Norwegischen See, der Nordsee und der Barentssee in die Liste der vordefinierten Gebieten aufnehmen. 92 neue Blöcke sollen hinzugefügt werden. Lizenzen hierfür sollen bereits in der TFO 2023 vergeben werden. Das bedeutet eine Ausschreibung mit Bewerbungsschluss im 3. Quartal 2023 und eine Vergabe im Januar 2024. TFO bedeutet tildeling i forhåndsdefinerte områder – Zuweisung in vordefinierten Gebieten.

„Wir brauchen ständig neue Entdeckungen, um den norwegischen Festlandsockel weiterzuentwickeln. Deshalb habe ich heute die jährliche Lizenzierungsrunde gestartet, in der ich Ölgesellschaften Explorationsgebiete anbiete. Der zur Vernehmlassung versandte Ausschreibungsvorschlag sieht vor, das TFO-Gebiet um 92 Blöcke im Norden zu erweitern. Die Erleichterung neuer Entdeckungen im Norden ist sowohl für Europa als auch für das Land und die Region wichtig“, sagt Öl- und Energieminister Terje Aasland. „Wir müssen die verantwortungsvolle und langfristige Bewirtschaftung der Öl- und Gasressourcen fortsetzen. Die Fortsetzung der jährlichen Konzessionsrunden ist dabei ein Schlüsselelement und eine Säule unserer Erdölpolitik.“

In den meisten offenen, zugänglichen Explorationsgebieten auf dem norwegischen Festlandsockel gibt es seit mehreren Jahrzehnten Explorationsaktivitäten. Die bekanntesten Gebiete auf dem Festlandsockel werden von den TFO-Runden abgedeckt. Das TFO-Gebiet umfasst daher heute den größten Teil der Nordsee, der Europäischen Nordsee und einen großen Teil der südlichen Barentssee.

Alle Konzessionsrunden auf dem norwegischen Festlandsockel werden in Gebieten durchgeführt, die für die Erdölförderung geöffnet sind, und innerhalb der Gebietsrahmen, die das Storting, das norwegische Parlament, durch die Bewirtschaftungspläne für das Meeresgebiet festgelegt hat.

Teile der Opposition im Parlament und auch die norwegische Naturschutzbehörde stehen dem Vorschlag kritisch gegenüber, unter anderem, weil die Blöcke in sehr unreifen Gebieten meilenweit von bestehender Infrastruktur entfernt liegen würden. Keines dieser Gebiete sei ausgereift, sagt Truls Gulowsen, Leiter des Naturschutzverbandes.

„Die Regierung plant jetzt eine sehr aggressive und umfassende Erkundungsrunde zu einem Zeitpunkt, an dem sowohl die UN als auch die IEA klar machen, dass es keinen Platz mehr gibt, um nach mehr Öl zu suchen, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Dies zeigt, dass die Regierung angesichts der Klimakrise Augen und Ohren schließt“, so Truls Gulowsen weiter.

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