Norwegens Zentralbank erhöht Leitzins auf 2,75 Prozent

Oslo, 15. Dezember 2022. Norwegens Zentralbank hat den Leitzins am 15. Dezember 2022 auf Beschluss des Ausschusses für Geldpolitik und Finanzstabilität um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 Prozent angehoben. Basierend auf der aktuellen Einschätzung des Ausschusses zu den Aussichten und der Risikobalance werde der Leitzins höchstwahrscheinlich im ersten Quartal des nächsten Jahres weiter angehoben, teilt Norges Bank mit.

Der Ausschuss ist der Ansicht, dass immer noch ein höherer Leitzins erforderlich ist, um die Inflation zu dämpfen. Die Verbraucherpreise seien schnell gestiegen, und die Inflation liege deutlich über dem Zielwert. Die Aktivität in der norwegischen Wirtschaft sei nach wie vor hoch, und die Arbeitslosigkeit niedrig. Gleichzeitig verlangsame sich die Wirtschaft, und eine höhere Inflation verringere die Kaufkraft der Haushalte. Ein Nachlassen des wirtschaftlichen Drucks werde dazu beitragen, die Inflation weiter einzudämmen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Seit dem September-Bericht sei die Inflation höher als prognostiziert und werde voraussichtlich länger hoch bleiben als zuvor prognostiziert. Gleichzeitig scheine der Arbeitsmarkt etwas angespannter zu sein als erwartet. Andererseits wurde der Leitzins innerhalb kurzer Zeit erheblich angehoben, und die Geldpolitik habe begonnen, eine Straffungswirkung auf die Wirtschaft auszuüben. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Verlangsamung etwas ausgeprägter ausfallen könnte als im September erwartet.

Die künftige Entwicklung des Leitzinses werde von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängen.

„Die Prognosen für die norwegische Wirtschaft sind unsicherer als normal, aber wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, wird der Leitzins im nächsten Jahr bei etwa drei Prozent liegen“, sagt Ida Wolden Bache, Gouverneurin der norwegischen Zentralbank.

Wenn der Druck in der Wirtschaft anhält und es Anzeichen dafür gebe, dass die Inflation länger als derzeit prognostiziert hoch bleiben wird, könne ein höherer Leitzins erforderlich sein als derzeit vorgesehen. Wenn die Inflation schneller sinkt oder die Arbeitslosigkeit stärker als prognostiziert ansteigt, könne der Leitzins niedriger als projiziert ausfallen.

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