Start der norwegischen Exportinitiative: Bis zu 90 Millionen NOK für Offshore-Wind im Ausland

Norwegische Unternehmen sind im Bereich Offshore-Wind bereits gut aufgestellt. Im Bild: Die Dogger Bank Wind Farm vor der englischen Küste, ein Joint Venture zwischen SSE Renewables, Equinor und Vårgrønn.©Dogger Bank

Oslo, 1. Oktober 2022. Am 1. Dezember startete Norwegens Minister für Wirtschaft und Industrie Jan Christian Vestre die erste Exportinitiative im Rahmen der Exportreform der Regierung All Norway exports. Die Investition, die als Private Public Partnership erfolgt, bezieht sich auf die Unterstützung von Unternehmen aus dem Bereich Offshore-Wind. Sie soll norwegischen Akteuren helfen soll, größere Anteile am globalen Offshore-Windmarkt zu übernehmen.

Die Regierung stellt 50 bis 90 Millionen NOK für Investition bis Ende 2023 bereit, abhängig von der Höhe der Beiträge der Unternehmen. Dabei geht es vor allem um die Stärkung des exportorientierten Politikapparats, der zur Förderung des norwegischen Offshore-Windsektors im Ausland beitragen soll. Die Initiative sieht auch eine engere Koordinierung der politischen Akteure durch das Team Norwegen vor. Für den norwegischen Offshore-Windsektor soll eine gemeinsame Marke mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit und Umwelt entwickelt werden. Außerdem soll durch das „Entry Program Offshore Wind“ Kompetenz bei norwegischen Unternehmen aufgebaut werden, damit norwegische Akteure gut aufgestellt sind, um sich um internationale Offshore-Windverträge zu bewerben.

„Norwegen wird zu einem weltweit führenden Anbieter von Offshore-Windenergie. Wir verfügen über Technologie und Know-how aus der maritimen Industrie sowie der Öl- und Gasindustrie. Gleichzeitig verfügt die norwegische Wirtschaft über eine einzigartige Anpassungsfähigkeit. Wenn die Industrie und der Staat gezielt und schnell investieren, haben norwegische Akteure eine solide Chance, Marktpositionen auf dem globalen Offshore-Windmarkt einzunehmen“, sagt Industrie- und Handelsminister Jan Christian Vestre.

Wie Vestre weiter betonte, seien die Ziele für die Offshore-Windinvestition ehrgeizig und kämen von der Wirtschaft selbst. Bis 2030 sollen norwegische Unternehmen zehn Prozent des globalen Offshore-Windmarktes übernehmen, was einen Umsatz von etwa 85 Milliarden NOK entspricht „Wenn wir in diesem Jahrzehnt Erfolg haben, werden wir in den nächsten fünfzig Erfolg haben.“ 

Die Branchenvereinigung Norwegian Offshore Wind zeigt sich zufrieden, dass die Regierung jetzt die erforderlichen Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass Norwegen eine führende Kraft bei schwimmenden Offshore-Windenergien wird. „Die Branche hat lange auf einen ehrgeizigeren Plan gewartet und wir sind mit der heutigen Ankündigung zufrieden. Es wird interessant sein zu sehen, wie es umgesetzt wird, aber die Strategie einer stärker koordinierten Anstrengung und Vermarktung ist gut“, sagt Arvid Nesse, Manager von Norwegian Offshore Wind.

Norwegian Offshore Wind ist Norwegens größte Interessenvertretung für Offshore-Windenergie mit 360 Mitgliedsunternehmen aus der Offshore-Windindustrie. Sie vertreten sowohl die Lieferkette als auch Entwickler und waren besorgt, dass die Behörden mit ihren Bemühungen, Investitionen im In- und Ausland zu starten, zu langsam waren. „Wir haben bereits damit begonnen, Offshore-Wind aus Norwegen als starke internationale Marke zu etablieren“, sagt Nesse.

Die Programme für die USA und Frankreich seien in vollem Gange, und Japan steht vor der Tür, schreibt der Verband auf seiner Website. „Wir planen auch für das nächste Jahr neue Märkte. Die Offshore-Windindustrie wächst schnell, und wir müssen Chancen frühzeitig nutzen, um sicherzustellen, dass die norwegische Lieferkette ausgewählt wird, um Projekte weltweit zu beliefern“, sagt Astrid Green.

Japan plant, bis 2040 bis zu 45 Gigawatt Offshore-Wind zu entwickeln. Die hohen Ambitionen des Landes würden große Chancen für die norwegische Offshore-Windindustrie bieten.

Der US-Offshore-Windmarkt sei die bedeutendste Chance unserer Generation. Mit einem Potenzial zur Erzeugung von mehr als 200 GW elektrischer Energie und der Erwartung, in den nächsten zehn Jahren mehr als 100 Milliarden US-Dollar zu generieren, stelle dieser Markt eine enorme Chance für norwegische Unternehmen dar.

Frankreich hat das Ziel, jährlich 1 Gigawatt Offshore-Windkapazität zu bauen und bis 2028 bereits 6,2 Gigawatt. Die hohen Ambitionen des Landes böten große Chancen für die norwegische Offshore-Windindustrie.

Umfragen von Norwegian Offshore Wind würden zeigen, dass Norwegen ganz oben auf der Liste der Entwicklung verschiedener Arten von Technologien für schwimmende Offshore-Windenergie steht. Außerhalb von Karmøy betreibt die Branche ein weltweit führendes Testzentrum für schwimmende Offshore-Windenergie. Die Kapazitäten werden jetzt erweitert. „Wir hoffen, dass die Regierung angesichts der heutigen Exportstrategie die technologische Entwicklung in Norwegen noch stärker unterstützen kann“, sagt Nesse. „Aber bei schwimmender Offshore-Windenergie können wir einen noch höheren Marktanteil erzielen. Deshalb müsse sich die Hauptwirkung wirklich auf den schwimmenden Offshore-Wind konzentrieren.“

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