

Oslo, 30. November 2022. Vor einhundert Jahren, am 30. November 1922, wurde in Norwegen unter staatlicher Kontrolle das Unternehmen Vinmonopolet AS gegründet. Zuständig für diese Handelsgesellschaft, die das ausschließliche Recht besitzt, Spirituosen, Wein und Starkbier an Verbraucher zu verkaufen, ist das Ministerium für Gesundheit und Pflege. Die Einrichtung dieser Handelskette vor einhundert Jahren war ein Instrument der Regierung, um die Verfügbarkeit von Alkohol in Norwegen zu begrenzen – und ist es noch heute.
In ihrem Gratulationsschreiben an Vinmonopolet erklärte die Ministerin für Gesundheit und Pflege Ingvild Kjerkol: „Es gibt gute Gründe, warum wir den Alkoholkonsum regulieren sollten. Die strenge Regelung erfolgt aus Sorge um die öffentliche Gesundheit und aus Solidarität mit denen, die Probleme haben, entweder als Folge ihres eigenen oder des Alkoholkonsums anderer.“ Obwohl der Verkauf von alkoholfreien Produkten in den letzten Jahren zugenommen habe, gebe es immer noch viele Menschen, die Alkohol trinken. Solange dies der Fall sei, so Kjerkol, hoffe sie, dass Vinmonopolet überleben und seine soziale Mission weiterhin erfüllen werde.
In Supermärkten kann man nur Getränke mit einem Alkoholgehalt von bis zu 4,7 Promille kaufen, also leichtes Bier, Cidre oder Mixgetränke. Und das auch nur bis 20.00 Uhr an Werktagen und bis 18.00 Uhr an Wochenenden.
Heute verfügt Vinmonopolet über eine Auswahl von fast 35.000 Produkten aus hundert Ländern und gilt als eine der größten und besten Weinhandlungen der Welt.
Landesweit existierten 340 solcher Vinmonopolets. Für das kommende Jahr hat der Vorstand von Vinmonopolet Anfang November 2022 drei neue Standorte für die Einrichtung von Geschäften genehmigt. Darüber hinaus liegt die Erlaubnis für sechs weitere Standorte aus früheren Entscheidungen vor, von denen voraussichtlich mindestens drei im Jahr 2023 eröffnet werden können.
Wie das Unternehmen mitteilt, leben ca. 94 Prozent der Einwohner Norwegens in einer Gemeinde mit eigenem Spirituosengeschäft. Aktuell gibt es in 75 Gemeinden keine Möglichkeit, Alkohol zu kaufen.
Lesen Sie hier mehr über die Geschichte des norwegischen Spirituosenhandels.