
München, 17. November 2022. Der Energieausschuss des Wirtschaftsbeirats Bayern befasste sich auf einer Veranstaltung am 17. November in München mit der deutsch-norwegischen Zusammenarbeit im Energiebereich. Jon Hansen, Gesandter für Wirtschaft der Norwegischen Botschaft in Berlin, und Michael Kern, Geschäftsführenden Vorstand der Deutsch -Norwegischen Handelskammer in Oslo, informierten über die Rolle Norwegens als Energieversorger Deutschlands und Europas und über Kooperationsmöglichkeiten bei der Abspaltung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS), der Produktion von Wasserstoff und dem Ausbau der Windkraft in Norwegen.
Der Ausschuss-Vorsitzende Albrecht Schleich betonte in seiner Einführung, dass Norwegen heute Deutschlands wichtigster Gaslieferant ist. Mit der Zusammenarbeit bei Flüssiggas (LNG) und bei der Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft würden wichtige Zukunftsfelder der Energie- und Klimawende von beiden Ländern in einer engen Kooperation bearbeitet. Jon Hansen und Michael Kern wiesen darauf hin, dass Norwegen in der CCS-Technologie weit fortgeschritten sei, über CO2-Speicherkapazitäten von rd. 80 Milliarden Tonnen verfüge und so ein optimaler Partner für deutsche und europäische Unternehmen bei der CO2-Abscheidung und der Herstellung von blauem Wasserstoff sei. Außerdem treibe Norwegen seinen Offshore-Windkraft-Ausbau kräftig voran. Bis 2040 sollen 30 GW an neuen Kapazitäten entstehen.
Ein aktuelles Thema der deutsch-norwegischen Zusammenarbeit sei der Schutz der norwegischen Gas-Infrastruktur, zu der etwa 9.000 Kilometer Gas-Pipelines gehören. Konkret geht es dabei um eine besseren Absicherung dieser kritischen Infrastruktur gegen Sabotageakte.
Auf all diesen Feldern gebe es in Norwegen großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit bayerischen/deutschen Unternehmen und an deren Know-how. Der norwegische Konsul in München Max Aschenbrenner und Albrecht Schleich unterstrichen in der Diskussion, dass diese vielen interessanten Kooperationsfelder noch viel stärker als bislang an die bayerischen/deutschen Unternehmen herangetragen werden müssten. Zusammen mit Norwegen könnten Bayern und Deutschland ihre Energie- und Klimaziele rascher und besser erreichen.