Niedriger Stromverbrauch, niedriger Strompreis und guter Füllstand der Stauseen in Norwegen

Der Füllstand der Stauseen ist in Norwegen in den letzten sechs Wochen um 17,3 Prozent gestiegen.©Rune Engsæter/NVE

Oslo, 10. November 2022. Strom kostet heute in Norwegen nach Angaben der Strombörse Nord Pool im Schnitt zwei Öre pro Kilowattstunde – der billigste Strom, den es bisher im Jahr 2022 gegeben hat. „In letzter Zeit war es wärmer als gewöhnlich, und der Stromverbrauch war niedriger als in derselben Woche in den letzten zehn Jahren. Gleichzeitig hat es in Südnorwegen viel geregnet. Für die Speicherbefüllung und die Stromsituation gibt es in diesem Winter gute Nachrichten“, sagt Inga Nordberg, Leiterin der Energie- und Genehmigungsabteilung bei der Norwegischen Direktion für  für Wasserressourcen und Energie (NVE).

Insgesamt ist der Füllungsgrad der Wasserreservoirs in diesem Bereich in den letzten sechs Wochen um 17,3 Prozent gestiegen. Es sei selten, dass es zu dieser Jahreszeit einen so starken Anstieg des Füllungsgrades in Südnorwegen gegeben habe, teilt NVE mit.

„Der Trend der jahreszeitlich geringen Stromproduktion setzt sich fort und die Produktion liegt immer noch auf einem niedrigeren Niveau als jemals zuvor in den letzten zehn Jahren. Von dieser ohnehin geringen Produktion sei der überwiegende Teil Strom, der nicht lange gespeichert werden könne“, erklärt Nordberg. Gleichzeitig war die Stromerzeugung höher als der Verbrauch, was zu Nettoexporten aus Südnorwegen führte.

Strompreise in Norwegen vom 5. bis 12. November 2023

Finden Sie hier die aktuellen Strompreise in Norwegen.©Nord Pool

Die Strompreise sind in der vergangenen Woche weiter gefallen. In Südnorwegen lag der Wochenpreis bei 76 Öre/kWh, ein Rückgang von 30 Prozent gegenüber der Vorwoche. Es ist über ein Jahr her, seit die Preise auf dem gleichen Niveau lagen. Der Preisverfall sei sowohl auf mildes Wetter, Regen als auch auf eine hohe Windkraftproduktion zurückzuführen.

Für eine kommende Zeit werde noch warmes Wetter prognostiziert, aber allmählich würden die Stauseen weniger Wasser erhalten, da sich mehr Niederschlag als Schnee absetzt. Obwohl die Reservoirfüllung in Südnorwegen in den letzten Wochen stark zugenommen habe, werde es wichtig sein, zu verfolgen, wie die Stromerzeuger das Wasser in Zukunft nutzen, betont Nordberg.

Die Stromsituation in Norwegen in den nächsten sechs Monaten werde vom Wetter und den schwierigen Bedingungen in Europa abhängen. Dies seien Unsicherheitsfaktoren, die dazu führen, dass die Situation in Südnorwegen im Frühjahr noch anspruchsvoll sein kann. Solange die Preise für Gas und andere Brennstoffe hoch bleiben, sei auch in Zukunft mit einem hohen Niveau der norwegischen Strompreise zu rechnen.

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