Norwegens Hauptziele zur UN-Klimakonferenz COP27: Festhalten am 1,5-Grad-Ziel und mehr Hilfe für arme Länder

©COP27

Oslo, 7. November 2022. Norwegens hat für die UN-Klimakonferenz COP27, die vom 6. bis 18. November im ägyptischen Sharm el Sheikh stattfindet, zwei Hauptziele formuliert: das Festhalten am 1,5-Grad-Ziel und die Unterstützung einer erhöhten Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in armen Ländern. Vor Beginn der Verhandlungen hat Norwegen seine eigenen Klimaziele noch einmal erhöht. Die Emissionen sollen nun bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden.

„Der Klimawandel macht keine Pause, auch wenn weitere internationale Krisen anstehen. Daher ist es für uns in Sharm el Sheikh eines der wichtigsten Dinge, uns für die Länder der Welt einzusetzen, um ihre Ambitionen für Emissionssenkungen zu erhöhen, damit wir das 1,5-Grad-Ziel immer noch in Reichweite haben“, sagt Premierminister Jonas Gahr Støre auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der COP 27.

Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide führte an, dass die bei der UN angemeldeten Ziele nicht ausreichen würden, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Man sehe jetzt, dass die Auswirkungen des Klimawandels selbst bei 1,5 Grad gravierender seien als gedacht. Daher hoffe man, dass einige der großen Emittentenländer ihre eigenen Klimaziele noch verstärken werden.

Etwa 40.000 Delegierte aus fast 200 Ländern nehmen an der UN-Klimakonferenz in Sharm el Sheikh teil. Simon Stiell, Executive Secretary of the United Nations Climate Change Secretariat in Bonn, bei der Eröffnungskonferenz.©COP 27

Im Zusammenhang mit dem Klimagipfel werden mehrere Initiativen zur Verringerung der Emissionen in der Welt gestartet, zu denen Norwegen einen Beitrag leistet. Die Green Shipping Challenge wird von Jonas Gahr Støre und dem US-Klimabeauftragten John Kerry geleitet und wird die Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Schifffahrt verstärken. Støre hat auch eine führende Rolle in der Global Energy Alliance for People and Planet, die öffentliches und privates Kapital für erneuerbare Energien in Entwicklungsländern mobilisieren will. Die Klima- und Forstinvestition ist ein weiterer Bestandteil des internationalen Engagements Norwegens.

Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide und Premierminister Jonas Gahr Støre nehmen an der Konferenz in Ägypten teil. ©Ministerium für Klima und Umwelt

Die norwegische Delegation wird vom Minister für Klima und Umwelt geleitet. Premierminister Jonas Gahr Støre ist während des sogenannten hochrangigen Teils zu Beginn des Klimatreffens anwesend. Entwicklungsministerin Anne Beathe Tvinnereim wird vom 9. bis 13. November am Klimagipfel teilnehmen. Die Norwegerin Marianne Karlsen gehört zu den Chefunterhändlern des Klimagipfels. Ihre Aufgabe ist es, Teilnehmer aus den verschiedensten Ländern mit verschiedenen Auffassungen zu gemeinsamen Positionen zu führen.

Wie norwegische Medien berichten, wollen Norwegen und die EU während des Klimagipfels ein Industrieabkommen abschließen. Dabei soll es um Unterstützung der norwegischen Ölexploration durch die EU gehen. Wie die Tageszeitung DN berichtet, der ein Entwurf vorliegt, wünsche sich die Regierung, dass „die EU Norwegen bei Forschung und Investitionen unterstützt, um Öl- und Gaszulieferungen für den europäischen Markt zu sichern“. Bei Klima- und Umweltorganisationen habe dies für Empörung gesorgt.

Das Treffen in Sharm el Sheikh ist das 27. Treffen, das im Rahmen der UN-Klimakonvention organisiert wird. Grundlage der Klimaverhandlungen sind die internationalen Vereinbarungen der UN-Klimakonvention, des Pariser Klimaabkommens und des Kyoto-Protokolls. COP steht für Conference of the Parties.

Seit der vorangegangenen Klimakonferenz in Glasgow erlebte die Erde die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels in Form von Überschwemmungen, Dürren und Wetterextremen, verbunden mit einer von Krisen und Krieg geprägten internationalen Zusammenarbeit.

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