
Oslo, 2. November 2022. Der Ausschuss für Geldpolitik und Finanzstabilität der Norges Bank hat den Leitzins auf seiner jüngsten Sitzung um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent angehoben. Basierend auf der aktuellen Einschätzung des Ausschusses zu den Aussichten und der Risikobalance werde der Leitzins höchstwahrscheinlich im Dezember weiter steigen, erklärte Ida Wolden Bache, Gouverneurin der Zentralbank, auf einer Pressekonferenz. Für diese Zinssitzung hat der Ausschuss keine neuen Prognosen erstellt, sondern neue Informationen mit den Schätzungen verglichen, die im September präsentiert wurden.
„Die Wirtschaftstätigkeit in Norwegen ist hoch, und die Arbeitslosigkeit ist auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Inflation ist weiter gestiegen und liegt deutlich über unserem Ziel von zwei Prozent. Wir erhöhen den Leitzins, um die Inflation einzudämmen“, so Wolden Bache.
Die Inflation sei stärker gestiegen als prognostiziert, und der Arbeitsmarkt scheine etwas angespannter zu sein als zuvor angenommen, teilt Norges Bank mit. Diese Entwicklungen könnten eine Anhebung des Leitzinses um mehr als 0,25 Prozentpunkte bei dieser Sitzung nahelegen. Andererseits geben es Anzeichen dafür, dass sich einige Bereiche der Wirtschaft abkühlen. Aussichten auf niedriger als erwartete Fracht- und Energiepreise könnten die bevorstehende Inflation dämpfen.
Gleichzeitig sieht Norges Bank Anzeichen einer Abkühlung am Wohnungsmarkt. Die Immobilienpreise seien im September stärker als erwartet gefallen, und die Zahl der unverkauften Gebrauchtimmobilien ist gestiegen.
Der Leitzins wurde innerhalb kurzer Zeit in Norwegen deutlich angehoben. Die Geldpolitik beginne, eine straffende Wirkung auf die Wirtschaft auszuüben. Dies könnte für einen schrittweiseren Ansatz bei der Festsetzung der Leitzinsen sprechen.
Die Aussichten seien unsicherer als normal. Der künftige Leitzinspfad werde davon abhängen, wie sich die Wirtschaft entwickelt, so Norges Bank.
Finden Sie hier die Präsentation zur Pressekonferenz.