
Oslo, 3. November 2022. Norwegen reicht vor dem Klimagipfel in Ägypten ein erweitertes Klimaziel bei der UN ein. Bis 2030 sollen die Emissionen nun um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Damit schließt sich Norwegen den Klimazielen der EU an. Die Regierung hat kürzlich ihren Klimastatus und Klimaplan vorgelegt, der zeigt, wie die Regierung dieses Ziel in Zusammenarbeit mit der EU erreichen will. Der Klimagipfel findet ab Sonntag in Ägypten statt und dauert zwei Wochen. Dort werden sich 192 Länder treffen, um zu beraten, wie die Erderwärmung begrenzt werden kann.
Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen in Norwegen von 1990 bis 2020

Nach dem Pariser Abkommen müssen alle Länder alle fünf Jahre neue oder aktualisierte Emissionsziele vorlegen. Im Februar 2020 hatte Norwegen das Klimaziel für 2030 von mindestens 40 Prozent auf mindestens 50 bis zu 55 Prozent gegenüber 1990 verschärft. Als Reaktion auf die Forderung des Klimagipfels im vergangenen Jahr, dass alle Länder ihre Ziele neu bewerten müssten, wurde es nun weiter verschärft. Dies sende ein starkes Signal an andere Länder, sagte Premierminister Jonas Gahr Støre. Er hoffe, dass weitere Länder ihre Ziele bekräftigen werden. Genauso wichtig wie das Setzen hoher Ziele sei es, gute Pläne zu haben, um die Ziele zu erreichen. Mit der Vorlage jährlicher Klimapläne zeige Norwegen deutlich, wie die Klimaziele erreicht werden sollen.
„Damit hat Norwegen entsprechend der Registrierung bei der UNO die gleichen hohen Ambitionen wie unsere engsten Partner. Die Regierung hat kürzlich ihren Klimastatus und -plan vorgelegt, der zeigt, wie die Regierung plant, das Übergangsziel zu erreichen, Norwegens eigene Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren. Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit mit der EU und Island, wo wir gemeinsam die Führung bei der Arbeit an einer systematischen Umstrukturierung der gesamten Wirtschaft hin zu einer erneuerbaren, zirkulären und nachhaltigen Zukunft übernommen haben“, sagt Klima- und Umweltminister Espen Barth Eide.
Klimaanpassung und Vermeidung von Schäden durch den Klimawandel ist eines der Hauptthemen des Klimagipfels in Ägypten. Auch soll hier eine erhöhte Klimafinanzierung für Entwicklungsländer für Emissionsminderungen und Klimaanpassung sichergestellt werden.
Entwicklungsministerin Anne Beathe Tvinnereim kündigte an, dass Norwegen neben den eigenen Klimaschutzmaßnahmen auch Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen werde. In Ägypten werde Norwegen unter anderem Vereinbarungen zur Unterstützung erneuerbarer Energien, Ernährungssicherung und Wetterdienste abschließen, damit sich die Länder auf den Klimawandel vorbereiten können.
Nach aktuellen Angaben der norwegischen Statistikbehörde SSB sind die Emissionen von Treibhausgasen in Norwegen von 1990 bis 2021 um 4,7 Prozent gesunken. Die Öl- und Gasförderung und die Industrie und der Bergbau verursachen die meisten Emissionen. 2021 betrugen die Treibhausgasemissionen in Norwegen 48,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, ein Rückgang von 0,7 Prozent gegenüber 2020.
Finden Sie hier weitere Informationen.