
Oslo, 31. Oktober 2022. Norwegens Regierung versetzt seine Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft. Dies gilt ab dem 1. November. Damit werde die Tätigkeit der norwegischen Armee an die ernste Sicherheitslage in Europa angepasst, erklärte Regierungschef Jonas Gahr Støre auf einer Pressekonferenz. Norwegen würde sich in der ernstesten sicherheitspolitischen Lage seit Jahrzehnten befinden. Gleichzeitig betonte Støre, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass Russland seine Kriegsführung auf andere Länder ausdehnen wird. Aber zunehmenden Spannungen würden bedeuten, dass Norwegen Bedrohungen und den Aktivitäten von Geheimdiensten stärker ausgesetzt ist. Das mache es erforderlich, dass alle NATO-Staaten wachsamer sind, einschließlich Norwegen.
Die Regierung verstärkte die Bereitschaft bereits vor Ausbruch des Krieges. In den letzten Wochen haben die norwegischen Streitkräfte ihre Präsenz weiter ausgebaut und patrouillieren rund um kritische Infrastrukturen in der Nordsee. Die Home Guard werde als Unterstützung der Polizei weiterhin kritische Infrastrukturen an Land schützen, heißt es in einer Pressemitteilung der Regierung.
„Es ist eine Entwicklung im Laufe der Zeit, was bedeutet, dass die norwegischen Streitkräfte nun in eine neue Phase ihrer Planung eintreten. Die Aufgaben, die hier und jetzt der Notfallvorsorge dienen, werden priorisiert. Nicht alles, was getan wird, ist so, wie es scheint, und nicht über alles können wir offen sprechen. Die Streitkräfte haben einen guten Überblick über die Situation, und wir versetzen die Streitkräfte jetzt in die Lage, die Situation langfristig zu bewältigen“, sagt Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram.
Für das Personal der Streitkräfte bedeute dies, dass Aufgaben und Tätigkeiten entsprechend der neuen Schwerpunktsetzung verändert werden. Einige Abteilungen werden weniger traditionelle Ausbildung und Praxis erfahren. Es wird auch notwendig sein, auf Ressourcen der Heimwehr zurückzugreifen
„Die wichtigste Aufgabe der Streitkräfte ist es, unseren Frieden und unsere Sicherheit zu wahren und Konflikte zu verhindern. Um diese Aufgabe zu lösen, müssen wir unsere Tätigkeit an die jeweilige Situation anpassen, indem wir jetzt Teile unserer geplanten Tätigkeiten neu priorisieren, um unsere Einsatzbereitschaft, unsere Einsatzfähigkeit und unsere Ausdauer zu stärken“, sagt Verteidigungschef Eirik Kristoffersen.
Neben den norwegischen Streitkräfte würden auch die Verbündete unter anderem mit Patrouillen in der Nordsee zur Sicherheit beitragen.
„Wir haben qualifizierte Frauen und Männer, die gut ausgebildet sind, um Norwegen in einer unruhigen Zeit zu schützen. Wir sind auch Mitglied eines starken Verteidigungsbündnisses. Das gibt uns Sicherheit“, sagt Ministerpräsident Jonas Gahr Støre.
Verfolgen Sie hier die Pressekonferenz über den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitslage in unserer unmittelbaren Umgebung am 31. Oktober 2022.