Norwegen verschärft Kontrolle russischer Fischereifahrzeuge

Russische Fischereischiffe dürfen künftig in Norwegen nur noch die Häfen Kirkenes (im Bild), Tromsø und Båtsfjord anlaufen.©BPN

Oslo, 7. Oktober 2022. Russische Fischereifahrzeuge, die vom allgemeinen Hafenverbot ausgenommen sind, dürfen künftig nur noch drei Häfen in Norwegen anlaufen: Tromsø, Kirkenes und Båtsfjord. Darüber hinaus werden alle russischen Schiffe, die diese Häfen anlaufen, kontrolliert. Damit reagiert die norwegische Regierung auf die jüngsten Auseinandersetzungen mit Russland: die inakzeptablen Annexion der Ukraine durch Russland, die Angriffen auf Gaspipelines in der Ostsee und verstärkte Drohnenaktivitäten über dem norwegischen Festlandsockel. In den Häfen werden die Schiffe von Zollbeamten kontrolliert, die mit der Polizei und anderen Behörden zusammenarbeiten.

„Die schwerwiegenden Entwicklungen der letzten Zeit mit der inakzeptablen Annexion der Ukraine durch Russland, den Angriffen auf Gaspipelines in der Ostsee und verstärkten Drohnenaktivitäten führen dazu, dass die Regierung ihre Bereitschaft weiter verschärft hat. Wir haben die russischen Aktivitäten in norwegischen Gewässern und in norwegischen Häfen genau überwacht, um zu verhindern, dass Norwegen zu einem Transitland für den illegalen Warentransport nach Russland wird. „Wir haben jetzt Informationen, die darauf hindeuten, dass die Kontrolle russischer Fischereifahrzeuge verstärkt werden muss“, sagt Außenministerin Anniken Huitfeldt.

Norwegen bewirtschaftet gemeinsam mit Russland mehrere Fischbestände, und es sei besonders wichtig, dass der weltweit größte Kabeljaubestand nachhaltig bewirtschaftet wird. Daher sei eine Ausnahme vom Hafenverbot für russische Fischereifahrzeuge gemacht worden, teilt die Regierung mit.

„Wenn die Grenzen zu Europa zunehmend geschlossen werden, macht uns das verwundbar. Dies erhöht das Risiko illegaler Aktivitäten durch Norwegen. Wir verfolgen die Entwicklungen aufmerksam und sind bereit, gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen“, so Huitfeldt weiter.

Tromsø, Båtsfjord und Kirkenes sind die norwegischen Häfen mit den meisten Anläufen russischer Fischereifahrzeuge.

„Norwegen pflegt seit fast 50 Jahren eine Fischereizusammenarbeit mit Russland, auch während des Kalten Krieges. Wir haben eine wichtige Verantwortung, eine gute Bewirtschaftung der Fischbestände in der Barentssee sicherzustellen, die wir mit Russland teilen. Um dies in die Tat umzusetzen, sind wir auf eine funktionierende Fischereikooperation mit Russland angewiesen. Die Ausnahme für russische Fischereifahrzeuge bleibt daher bestehen, wird aber verschärft“, sagt Fischerei- und Meeresminister Bjørnar Skjæran.

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